Während er die Natur wunderschön kleidet und für Weihnachtsstimmung sorgt, ist der Schnee im Strassenverkehr weniger gern gesehen. Laut Angaben der Kantonspolizei St. Gallen haben sich seit dem 28. November, also seit es bis ins Tal schneit, in unserer Region rund zehn Verkehrsunfälle im Zusammenhang mit den Schneefällen ereignet. Im ganzen Kanton ist die Polizei seit anfangs Monat über 70 Mal wegen Verkehrsunfällen ausgerückt – viele davon sind auch auf die winterlichen Strassenverhältnisse zurückzuführen. Bei fast allen Unfällen im Sarganserland ist es zu Sachschaden gekommen, nur in einem Fall in Mels von gestern Morgen wurde eine Person leicht verletzt.
Das Auto für die Fahrt präparieren
Unfälle können vermieden werden, wenn man sich und das Fahrzeug entsprechend vorbereitet. Die Kantonspolizei St. Gallen hat einen Ratgeber namens «Strassenverkehr im Winter» erstellt, in dem die wichtigsten Punkte für ein sicheres Verkehrsteilnehmen während der Winterzeit erläutert sind. Darin wird auf die Reifen, die Profiltiefe, die Fahrvorbereitung und -weise sowie die Sichtbarkeit aller Verkehrsteilnehmenden eingegangen. Der ganze Ratgeber ist auf der Website der Polizei zu finden, wir haben für diesen Beitrag drei der Punkte zusammengefasst:
• Vorbereitung: Die Fahrzeuge müssen vor der Fahrt stets vom Schnee befreit werden. Dazu gehört nebst den Lichteinheiten und der Motorhaube auch das Fahrzeugdach, denn bei Bremsmanövern oder schneller Fahrt kann loser Schnee oder Eis vom Dach rutschen und die Sicht blockieren. Unerlässlich ist auch das Enteisen der Scheiben. Dabei müssen nicht alle Fenster, aber zumindest die Front- und die vorderen Seitenscheiben freigekratzt werden. «Auf das Enteisen der hinteren Seiten- sowie der Heckscheibe kann verzichtet werden, wenn zwei Aussenspiegel vorhanden sind, die nicht beschlagen oder vereist sind», heisst es in den Ausführungen.
• Fahrweise: «Mit der korrekten Fahrweise tragen Sie zusätzlich erheblich zur Verkehrssicherheit bei», ist bei diesem Punkt einsteigend zu lesen. Dazu gehört, dass die Geschwindigkeit den Verhältnissen angepasst wird. Auch wenn für den Strassenabschnitt eine Höchstgeschwindigkeit angezeigt wird, heisst das noch lange nicht, dass diese uneingeschränkt gilt. Das bedeutet: Verkehrsteilnehmende dürfen nur so schnell fahren, dass sie innerhalb der überblickbaren Strecke anhalten können. Ausserdem müssen mehr Abstand bewahrt und der längere Bremsweg bedacht werden.
• Sichtbarkeit: Fussgängerinnen und Velofahrer sind in der dunklen Jahreszeit besonders gefährdet. Es wird darauf hingewiesen, dass auffällige Kleidung oder Reflektoren das Risiko vermindern können, übersehen zu werden. Verkehrsteilnehmende mit motorisierten Fahrzeugen können zur Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmenden beitragen, indem sie Sichtbeeinträchtigungen vermeiden und besonders in den Bereichen von Zebrastreifen bremsbereit sind. Ausserdem müssen die Abblendlichter in der Dunkelheit und bei schlechten Sichtverhältnissen eingeschaltet werden.
Stress und Hektik vermeiden
Noch ein Hinweis zum Schluss, der zwar nicht konkret im Ratgeber steht, sich aber daraus herleiten lässt: Bei winterlichen Verhältnissen im Verkehr unterwegs zu sein, benötigt Zeit und Geduld. Wer genügend Zeit einplant, das Auto gründlich von Schnee und Eis zu befreien und in angepasster Fahrweise zum Termin fährt, schützt sich und alle Verkehrsteilnehmenden – und hat mehr Zeit, die Fahrt durch die Winterlandschaft zu geniessen.