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22.12.2021
24.12.2021 09:27 Uhr

St. Gallen «macht das» – aber nicht über die Feiertage

Trotz anrauschender Omikron-Welle und den Aufrufen zum Impfen und Bosstern: Der Kanton St. Gallen schliesst bis zum 3. Januar zahlreiche seiner Impf-Infrastrukturen.
Trotz anrauschender Omikron-Welle und den Aufrufen zum Impfen und Bosstern: Der Kanton St. Gallen schliesst bis zum 3. Januar zahlreiche seiner Impf-Infrastrukturen. Bild: Reto Vincenz
Wer im Sarganserland aktuell den unablässigen Aufrufen nach Booster- oder Erstimpfungen Folge leisten will, hat schlechte Karten. Trotz der riesigen Nachfrage wegen des angekündigten Omikron-Tsunamis, schliesst der Kanton St. Gallen den Grossteil seine Impfstellen – darunter jene in Walenstadt und Buchs – für volle zehn Tage.

St. Gallen «macht das», heisst der Werbeslogan für die Impfkampagne im Kanton. «Machen» heisst: Die Regierung betreibt vier Impfzentren, eines davon in Buchs. Dazu fünf Pop-Up-Impfstellen, darunter jene in Walenstadt; in denen übrigens das Personal ebenso wichtige wie tadellose Arbeit verrichtet. Nur: Trotz der angekündigten Omikron-Welle und den damit begründeten Impf- und Booster-Aufrufen durch Behörden und Fachleute in Dauerschleife – «Machen» gilt für die Feiertage offenbar nur bedingt. Denn die Zuständigen schliessen sechs der neun kantonalen Impf-Infrastrukturen für zehn Tage.

 

Heisst: Alle, die sich zwischen dem 24. Dezember und 2. Januar etwa in Buchs oder Walenstadt piksen lassen wollen, haben Pech. Freie Termine gibt es in den Einrichtungen des Kantons erst wieder ab dem 3. Januar. Wer noch für heute Mittwoch oder morgen Donnerstag auf eine Chance gehofft hat, schaut ebenfalls in die Röhre – über die offizielle Homepage www.wir-impfen.ch, gab es für beide Tage in Walenstadt und Buchs keinerlei Angebote mehr. Bevorzugt bedient wird hingegen die Bevölkerung in der Stadt St. Gallen, Altstätten und in Rapperswil-Jona. Die dortigen Impfzentren sind vom 27. bis 30. Dezember in Betrieb – und es gibt auch noch Buchungsmöglichkeiten.

Unverständnis im Sarganserland

Die geschlossenen Impfzentren in Walenstadt und Buchs sind bei den Lesenden des «Sarganserländers» nicht unbemerkt geblieben. Bei der Redaktion gingen wegen der «Unbuchbarkeit» von Terminen Beschwerden ein. Neben der persönlichen Sorge vor der anrückenden Omikron-Welle wird insbesondere darauf verwiesen, dass die Phase «zwischen den Jahren» für eine Impfung – wegen Ferien und entsprechend vorhandener Zeit für den Gang ins Zentrum und das Auskurieren allfälliger Nebenwirkungen – ideal für eine Covid-Impfung gewesen wäre.

«Vom Bund nicht informiert»

Seitens des kantonalen Gesundheitsdepartementes hiess es am Mittwoch auf Anfrage, dass die Kantone über die Ankündigung des Bundesrates vom vergangenen Freitag, die Wartezeit für Booster-Impfungen zu verkürzen, vorab nicht informiert worden seien. Es sei grundsätzlich schwierig, die Impfkapazitäten kurzfristig zu erhöhen. Man setze alles daran, «die Kapazitäten auf hohem Niveau zu halten.»

Die Impfkapazitäten habe man so angepasst, dass bis Mitte Februar 2022 alle Personen, welche die Voraussetzungen für eine Booster-Impfung erfüllten, auch geboostert werden könnten. Deswegen seien die Betriebszeiten der fünf Pop-Up-Impfstellen verlängert worden.  Mit den drei vom 27. bis 30. Dezember geöffneten Zentren sei für die Zeit während Weihnachten und Neujahr eine möglichst gleichmässige regionale Abdeckung gewährleistet. Zudem böten auch Hausarztpraxen die Booster-Impfung an, so das kantonale Gesundheitsdepartement.

Bündner geben Gas

 

Anders als St. Gallen plant der Kanton Graubünden sein Impfregime bis Ende Jahr. So werden gemäss einer Medienmitteilung die Öffnungszeiten der Zentren gar verlängert und wird ausser am 25. und 26. Dezember etwa  in der Pop-Up-Impfstelle in Chur auch ohne Voranmeldung täglich gepikst. Auch das Kreuzspital bietet zusätzliche Walk-In-Möglichkeiten an, in Ilanz wird am 28. und 29. Dezember ohne Termin geboostert. Dem Sarganserland nützt das nichts. Denn wie es auf der Seite der Bündner Regierung heisst, werden «Ausserkantonale an ihren Wohnkanton verwiesen».

rv/sardona24