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05.01.2022

Mit sauberer Technik zum Sieg

Die Schnellsten: Marius Danuser und Christa Jäger holen sich die Heimsiege.
Die Schnellsten: Marius Danuser und Christa Jäger holen sich die Heimsiege. Bild: Bild Gian Ehrenzeller
Wetterglück, ein mutiger Entscheid der Organisatoren und die Mithilfe von rund 30 Helferinnen und Helfern haben die Durchführung des 64. Vättnerlaufs trotz dürftiger Schneelage ermöglicht. Christa Jäger und Marius Danuser vom Skiclub Vättis liefen die Tagesbestzeiten.

Am Sonntagmorgen, Punkt zehn Uhr, eröffneten die Jüngsten das Rennen im Taminatal bei wolkenlosem Himmel und einer Lufttemperatur von null Grad. 134 Läuferinnen und Läufer, eingeteilt in 13 Kategorien, absolvierten das Rennen auf unterschiedlich langen Strecken. Die Streckenanlage des diesjährigen 64. Vättnerlaufs liess Massenstarts aber nicht zu.

Deshalb starteten die Wettkämpferinnen und Wettkämpfer einzeln im Halbminutentakt. So musste jede und jeder von Anfang bis am Schluss Vollgas geben. Taktisches Laufen war nur beschränkt möglich.

Martin Jäger verzichtete auf den Start

Bekannte Namen auf der Startliste versprachen spannende Wettkämpfe: Jäger, Danuser und Skardino in der Elite zum Beispiel. Oder Kobel, Bässler und Durrer, alles bekannte Junioren aus den teilnehmenden Unterverbänden SSW, OSSV, ZSV und LSV.

Ein erwarteter Dreikampf wie 2018 fand dann – leider – allerdings nicht statt. Der einheimische Biathlet Martin Jäger musste erkältet auf einen Start verzichten. Dajan Danuser, ebenfalls Biathlet, war auf die Lenzerheide zum Schiesstraining «abkommandiert» worden. So mussten andere versuchen, dem älteren der Brüder Danuser vom SC Vättis Paroli zu bieten.

Marius Danuser liess sich aber nicht überraschen. Hinter seinen beiden schärfsten Widersachern Andri Schlittler (BSV/Rätia Chur) und Daniel Grätzer (ZSV/Drusberg) gestartet, lief er kraftvoll die Tagesbestzeit. «Die vermeintlich leichte Strecke verlangte alles von mir ab – technisch und konditionell», so Danuser nach dem Lauf.

Schwägerin in Schach gehalten

Ein klubinternes Duell um den Tagessieg gab es bei den Frauen. Christa Jäger (SC Vättis) startete 30 Sekunden hinter ihrer Schwägerin, der Biathlon-Staffel-Olympiasiegerin Nadezhda Skardino. Bei Streckenhälfte überholte Jäger ihre Schwägerin. Skardino liess sich aber nicht abschütteln, sondern blieb hartnäckig dran. So kam das Publikum in den Genuss einer wilden Jagd. Jäger lief die Tagesbestzeit, Skardino auf Platz zwei.

Um ein Haar wären bei der Siegerehrung drei Frauen des SC Vättis auf dem Podest gestanden, denn Barbara Jäger verpasste Rang drei nur um drei Sekunden. Einen Strich durch diese Rechnung hat ihr die Bündnerin Selina Bebi gemacht, die Dritte wurde.

Die Rangliste ist auf der Website unter www.sc-vaettis.ch zu finden.

Perfekte Wettkampfstrecke

Klare Nächte während der vergangenen Woche haben dafür gesorgt, dass Regen und Föhn den Anfang Dezember gefallenen Schnee in Vättis nicht ganz weggeputzt haben. Das hat dem Skiclub Vättis die Durchführung des 64. Vättner­laufs trotz dürftiger Schneelage ermöglicht.
«Für eine Absage des Laufs lag noch zu viel Schnee», begründete der SC-Präsident Beat Jäger den kurz vor Neujahr in letzter Minute getroffenen Entscheid, das Rennen durchzuführen. Dies, obwohl der Aufwand für die Bereitstellung einer wettkampftauglichen Strecke grösser als üblich gewesen sei. Gelungen sei die reibungslose, unfallfreie Durchführung des Laufs wegen des Wetterglücks, und weil mehr als dreissig Helferinnen und Helfer mit angepackt hätten. Vättis lässt seinen Skiklub nicht im Stich, wenn es drauf ankommt.
Schon am Freitag wurde die Vorbereitung der 1,8 Kilometer kurzen Strecke auf dem Gelände der Nachtloipe in Angriff genommen. Die knappe Schneelage erlaubte den Einsatz des Pistenfahrzeugs mit der Fräse nicht. Wie schon 2018 wurde die Strecke deshalb mit einem auf Raupen fahrenden Quad mit angehängter Walze präpariert. Das Ergebnis der Arbeiten war eine perfekte, kurvenreiche, harte und doch griffige Piste mit wenig Höhenunterschied und vielen Richtungsänderungen. «Die kurze Strecke hatte zudem den Vorteil, dass das Rennen attraktiver geworden ist. Die Läuferinnen und Läufer kamen mehrmals bei den Zuschauerinnen und Zuschauern vorbei. Sie verschwanden nach dem Start nicht wie früher im Wald und wurden erst im Ziel­bereich wieder gesehen», so Jäger. (mn)

mn/sardona24