Twint, Apple/Google/Samsung Pay – die Zahlung mit diesen Apps funktioniert kontaktlos und ohne Bargeld. Die Zahlungsmethoden, welche bis 2019 noch ein Schattendasein fristeten, haben aufgeholt: Ihr Anteil am Umsatz lag bis dahin nur bei rund einem Prozent, wie den Daten des Monitoring Consumption Switzerland zu entnehmen ist.
Die Daten umfassen bargeldlose Zahlungen, die über das Netzwerk des Finanzdienstleisters Worldline in der Schweiz abgewickelt werden. Sie werden für Forschungszwecke der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Corona-Krise gibt einen Schub
Mit und während der Corona-Krise haben die Bezahl-Apps rasch an Bedeutung gewonnen. Auf einen Schlag war das Zahlen mit Bargeld verpönt und das kontaktlose Zahlen gefragt.
Sogar an Bargeld-Bastionen wie Wochenmärkten, Bauernhöfen oder Parkautomaten konnte man plötzlich mit dem Smartphone bezahlen.
Twint als wichtigste Bezahl-App der Schweiz
Die Umsätze mit Smartphone-Zahlungen stiegen folglich von 634 Millionen Franken im Jahr 2019 auf 1,4 Milliarden Franken 2020 und schliesslich rund 2,9 Milliarden im Jahr 2021. Der Anteil der bargeldlosen Umsätze von Smartphone Apps beträgt laut dem Monitoring Consumption Switzerland damit bereits 4,4 Prozent.
Erfasst werden vom Monitor jedoch nur Transaktionen der Apps Twint und die der chinesischen Anbietern Alipay wie auch Wechat Pay. Twint ist jedoch die mit Abstand wichtigste Bezahl-App in der Schweiz. Die Zahlen sind insofern aussagekräftig, da rund die Hälfte der mobilen Transkationen und Umsätze auf Twint entfallen. Dies ist der Umfrage zum Zahlungsverhalten im «Swiss Payment Monitor 2021» zu entnehmen, der von der Universität St. Gallen und der ZHAW erhoben wurde.
Smartphone überholt Kreditkarte im Online-Shopping
Vor allem beim Online-Shopping hat sich das mobile Bezahlen bereits etabliert. Laut dem Swiss Payment Monitor entfällt bereits ein Fünftel der Online-Umsätze auf Bezahl-Apps. Dies ist mehr, als mit der Kreditkarte bezahlt wird.
Der Anteil der Kreditkarte sank seit 2019 von 35 Prozent auf 18 Prozent. An erster Stelle steht aber immer noch unangefochten die Rechnung mit einen Anteil von fast 50 Prozent.
Zwar bewegen sich die absoluten Transaktionen mit dem Smartphone noch auf einem vergleichsweise tiefem Niveau, doch bei dem rasanten Wachstum könnten Apps wie Twint zu einem ernsthaften Alternative für die Plastikkarten werden. In Bereichen wie dem Online-Geschäft haben Bezahl-App schon gezeigt, dass sie den Zahlungsmarkt gründlich aufmischen können.