Der Nightjet aus Wien trifft am Mittwochmorgen kurz vor sieben Uhr im Bahnhof Buchs ein. Mitarbeiter des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) steigen in die Waggons. Unter den Reisenden befinden sich 34 junge Männer, die illegal in die Schweiz gekommen sind. Die meisten haben kein Gepäck dabei und keine Winterkleider.
Die Männer müssen sich auf dem Perron in einer Reihe besammeln. Dann geht es zur Sicherheitskontrolle und einem medizinischen Check in einen Container. Alles läuft ruhig ab an diesem kalten, klaren Morgen. Von den 34 illegal Eingereisten stammen 31 aus Afghanistan. Viele zeigen eine grüne Asylverfahrenskarte aus Österreich vor.
Problemlose Kontrolle
«Alles läuft sehr ruhig ab», sagt Florian Schneider, Mediensprecher der St.Galler Kantonspolizei. «Wir haben mit diesen Afghanen keine Probleme. Es sind ruhige Leute.» Nach der Kontrolle werden die Flüchtlinge ins Bearbeitungszentrum gebracht, ein Backsteingebäude auf einem Industrieareal ausserhalb des Bahnhofs.
Dort kümmern sich Polizei, Grenzschutz, das kantonale Migrationsamt, Mitarbeiter des Schweizerischen Roten Kreuzes und des Hilfswerks HEKS sowie eine private Sicherheitsfirma um eine reibungslose Abwicklung der Verfahren. «Rasch, rechtmässig und menschenwürdig» soll es gehen, sagt Einsatzleiter Simon Bless von der St.Galler Kantonspolizei.
Vom Warteraum mit Verpflegung und Gratis-WLAN geht es zur Leibesvisitation, zum Fingerabdruck-Scan und dann zur Befragung. In den Befragungsboxen werden Dolmetscher beigezogen. Minderjährige Flüchtlinge erhalten zudem persönliche Betreuung durch Mitarbeitende des HEKS. Etwa die Hälfte der jungen Afghanen sind noch nicht 18 Jahre alt.