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Kanton St. Gallen
02.02.2022
02.02.2022 08:28 Uhr

35 Jahre Bibliothek Wyborada

Die Frauenbibliothek und Fonothek Wyborada wurde im Mai 1986 von politisch und feministisch engagierten Frauen als Verein gegründet.
Die Frauenbibliothek und Fonothek Wyborada wurde im Mai 1986 von politisch und feministisch engagierten Frauen als Verein gegründet. Bild: pd
Am 7. Februar 1987 wurde die Frauenbibliothek Wyborada eröffnet. Die Notwendigkeit, Frauengeschichte und weibliche Perspektiven auf die Welt sichtbar zu machen, besteht heute noch.

Eine kleine Frauengruppe gründete im Mai 1986 den Verein Wyborada. Er sollte Trägerin einer Frauenbibliothek, einer Dokumentations-, Informations- und Archivstelle werden.

«Immer mehr Frauen kamen dazu: Das Bedürfnis war offenkundig. So etwas wie eine Schneeballwirkung setzte ein [...] und es beteiligten sich bald 21 aktive Frauen am Projekt. [...] Bereits am 7. Februar 1987 war es dann soweit: Die erste öffentliche Frauenbibliothek der Deutschschweiz mit einem Grundstock von mehr als 2'000 Büchern und Zeitschriften konnte an der Harfenbergstrasse in St.Gallen eröffnet werden», so berichtete das Schweizer Frauenblatt am 12.12.1987 über die neu gegründete Institution. 

Heute ist der Bestand auf 12'000 Medien gewachsen und die Bibliothek ist Teil des St.Galler Bibliotheksnetzes. Nachdem 2019 die Frauenbibliothek von einer drohenden Schliessung gerettet und um das Literaturhaus erweitert wurde, tritt die Institution unter dem Namen «Literaturhaus & Bibliothek Wyborada» auf.

Wyborada – Wiborada

Die Heilige Wiborada, Patronin der Bibliotheken und Bücher, ist Namensgeberin von Literaturhaus & Bibliothek Wyborada. Sie lebte etwa von 880 bis 926. Dank ihrer Vorahnung konnten die Bibliotheksschätze des Klosters St.Gallen vor dem bevorstehenden Überfall der Ungarn auf die Stadt St.Gallen im Jahr 926 rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Wiborada verlor bei diesem Angriff auf die Stadt ihr Leben. Etwa 120 Jahre später wurde sie 1047 als erste weibliche Heilige der Katholischen Kirche heiliggesprochen.

Wiborada war Wohltäterin der Armen und eine ernstzunehmende Autorität. Auch galt sie als radikal, eigensinnig und selbstbewusst. ​Bei der Gründung der Frauenbibliothek Wyborada 1986 wurde der klugen und mutigen Frau die Ehre erwiesen.​

Mehr über die Bibliothek gibt es hier

mik/pd