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Büchel im «Club» - starke St.Galler Präsenz im SRF

Beim «China-Club» im Uhrzeigersinn: Snowborarder Nevin Galmarini, Teilnehmer Olympische Winterspiele Peking 2022, Professor Ralph Weber, Universität Basel, Nationalrat Fabian Molina, Moderatorin Barbara Lüthi, Nationalrat Roland Rino Büchel und Felix Sutter, Präsident der Wirtschaftskammer Schweiz-China
Beim «China-Club» im Uhrzeigersinn: Snowborarder Nevin Galmarini, Teilnehmer Olympische Winterspiele Peking 2022, Professor Ralph Weber, Universität Basel, Nationalrat Fabian Molina, Moderatorin Barbara Lüthi, Nationalrat Roland Rino Büchel und Felix Sutter, Präsident der Wirtschaftskammer Schweiz-China Bild: SRF
Ostschweizer Wochen beim Schweizer Fernsehen SRF: St.Galler Politiker markierten in den letzten 14 Tagen viel Präsenz in den politischen Flaggschiff-Sendungen von SRF. Wir sprachen darüber mit dem Rheintaler SVP-Nationalrat Roland Rino Büchel.

Roland Rino Büchel, Sie waren im letzten SRF-Club zu Gast; Esther Friedli, die beiden ehemaligen Nationalräte Peter Weigelt und Yvonne Gilli in der SRF-Arena, Mike Egger (in der zweiten Reihe) ebenfalls. In der heutigen Abstimmungs-Arena kämpft Renato Werndli an vorderster Front für ein Ja zur Initiative Tierversuchsverbot.
Tatsächlich eine starke St.Galler Aufwartung! Die Leute sind nicht eingeladen worden, weil sie in unserem Kanton wohnen und politisieren, sondern weil sie zu den diskutierten Themen etwas zu sagen haben. Bis jetzt musste sich niemand für die Auftritte schämen.

Sie waren im SRF-Club «Peking 2022 – Zwischen Medaillen, Milliarden und Moral». Eine Sendung mit hoher Einschaltquote
(https://www.srf.ch/play/tv/sendung/club?id=0f532a74-d501-4470-be25-527a4fbb82fa)?
Keine Ahnung. Es ist wohl nicht so, dass sich die halbe Welt vor den Bildschirm drängt, nur weil SP-Nationalrat Fabian Molina und der Rheintaler Büchel aufeinandertreffen. Andere Teilnehmer wie IOC-Generaldirektor Christophe De Kepper sind in der Deutschschweiz auch nicht dermassen bekannt, dass sie automatisch Quotenrenner wären. Der Club hat auch darum interessiert, weil es dort eine Woche vorher hoch zu und her ging.

Jene Sendung mit Markus Somm und Philipp Gut machte so viele Schlagzeilen wie kaum je ein SRF-Club zuvor. So etwas weckt das Interesse des Publikums, wie auch die SRF-Arena zu den Mediensubventionen mit Philipp Gut und Peter Weigelt.
Die Leute sind «gwundrig» geworden. Das ist doch gut so.

Der Blick schrieb, dass ein SRF-Club noch nie so unangenehm anzusehen war wie dieser «Brüll-Club». Die Weltwoche urteilte, dass «die Auseinandersetzung zum Mediengesetz eine äusserst peinliche Veranstaltung» gewesen sei.
Und im SonntagsBlick meinte Chefredaktor Gieri Cavelty, dass die Diskussion «etwas aus dem Ruder» gelaufen sei. Andere Kommentatoren haben es anders gesehen. Die NZZ schrieb: «Genauso muss es sein.»

SRF-Moderatorin Barbara Lüthi sagt, sie hätte härter durchgreifen müssen, als sich Nebelspalter-Verleger Markus Somm und Medienberater Philipp Gut mit ihren Gegnern zofften. Sehen Sie es auch so?
Soll der oder die Moderierende eingreifen, wenn die Diskussion Fahrt aufnimmt? Auch ein paar Tage später würde ich sagen, dass Barbara Lüthi die Aufgabe nicht schlecht gelöst hat.

Roland Rino Büchel ist St.Galler Nationalrat (SVP) Bild: Archiv

Im darauffolgenden Club war die Diskussion ruhig und sachlich. Wie haben Sie es persönlich erlebt?
Anders die Woche zuvor ging es dort nicht um eine heiss umstrittene Volksabstimmung. Die Themen waren China und die Olympischen Winterspiele in Peking.

Auch nicht gerade eine problemlose Veranstaltung. Gab es Reaktionen zur Sendung?
Es ist üblich, dass einem Leute nach einem TV-Auftritt schreiben. Dabei geht es nicht immer um das eigentliche Thema. Eine Dame hat mir mitgeteilt, dass ich «für einen Sportler etwas füllig» geworden sei. Sie hat recht. Ich werde bis zum Sommer ein paar Kilos abnehmen, aber nicht so viele wie der berühmte Reiner Calmund …

Club-Moderatorin Barbara Lüthi war vor neun Jahren am Rheintaler Wirtschaftsforum in Widnau zusammen, eben, mit dem legendären Fussballmanager Reiner Calmund zu Gast.
Es war ein sehr interessanter Anlass damals. Zu jener Zeit war Calmund noch etwa doppelt so schwer wie heute und Frau Lüthi noch China-Korrespondentin für das Schweizer Fernsehen. Sie kennt das Land mit seinen 1,4 Milliarden Einwohnern in- und auswendig.

Glauben Sie, dass sie diesen Club mit Fabian Molina und Ihnen deshalb souveräner leitete als die vorherige Sendung?
Bei derart viel Fachwissen aufseiten der Diskussionsleiterin versucht kein Teilnehmer, irgendetwas zu behaupten, das nicht wasserdicht ist.

Wirklich? Der ehemalige Juso-Präsident Molina betonte, dass er sich regelmässig mit KMU austausche. Glauben Sie ihm das?
Kann schon sein. Ich denke einfach nicht, dass er seine Gesprächspartner von der Überwindung des Kapitalismus überzeugen kann. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass er weniger Kontakt mit kleinen und mittleren Unternehmen hat als ich.

Sie forderten im Club, dass Bundespräsident Ignazio Cassis oder Sportministerin Viola Amherd nach Peking reisen sollten.
Der Bundesrat hat zwischenzeitlich beschlossen, keine Vertretung zu schicken. «Dank» Corona hat man eine Erklärung gefunden. Es ist in Ordnung, dass Bundesbern nicht mit Begriffen wie «Boykott» hantiert. In der internationalen Politik ist es offenbar Mode geworden, jede Nichtteilnahme als «Boykott» zu bezeichnen.

Stört Sie das?
In vielen Fällen ist das nichts Anderes als Wichtigtuerei. Nicht hingehen heisst noch lange nicht «boykottieren».

Etwas noch zum Schluss. Man hat den Eindruck, dass der ehemalige SVP-Präsident Toni Brunner die Öffentlichkeit zunehmend weniger «boykottiert». So hatte er einen Auftritt in der neuen Talksendung von Roger Schawinski. Glauben Sie, dass der Toggenburger noch einmal ein politisches Amt sucht?
Zuerst zu Schawinski: Er ist immer noch voller Energie. An diesem Sonntag empfängt er Sepp Blatter. Alles andere als eine Breitseite gegen Gianni Infantino, seinen Nachfolger als FIFA-Präsident, wäre für mich eine Überraschung. Zu Toni Brunner: Er hat in der Sendung noch einmal klar gemacht, dass er nicht mehr ins Parlament will, auch nicht in den Ständerat.

Und in den Bundesrat, zum Beispiel als Nachfolger von Ueli Maurer?
Diese Frage hat ihm Schawinski nicht gestellt …

rheintal24/stgallen24/stz.