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Walensee
20.02.2022

«Asylzentrum mitten im Dorf ergibt keinen Sinn»

Der SVP-Ortspräsident wendet sich gegen das Vorhaben, das Uzner Pflegezentrum in ein Asylzentrum umzuwandeln.
Der SVP-Ortspräsident wendet sich gegen das Vorhaben, das Uzner Pflegezentrum in ein Asylzentrum umzuwandeln. Bild: Linth24 / SVP Uznach
In der Stellungnahme zum geplanten Asylzentrum im Ex-Pflegezentrum Linthgebiet spricht der Uzner SVP-Präsident Stefan Rüegg von der «nächsten Hiobsbotschaft» und übt deutlich Kritik am Gemeinderat.

Sind solche Volksvertreter noch wählbar?

«Kaum hat man die letzten pflegebedürftigen Mitbürgerinnen/-er aus ihren Betten gezerrt und sie um- und fremdplatziert, trifft die nächste Hiobsbotschaft eines geplanten Asylzentrums ein.

Während wir also unsere eigenen Leute notfalls gemäss gemeinderätlichem Infoanlass vom vergangenen Herbst bei einem Engpass in Wohncontainern unterbringen sollten, opfern wir eine perfekt gelegene Liegenschaft zur Umnutzung in ein kantonales Asylzentrum. Und das mitten in einem Wohnquartier, wo gemäss Uzner Leitbild ‹gehobenes Wohnen› angestrebt wird.

Weder Schliessung noch Umwandlung transparent kommuniziert

Beide Male – bei der plötzlichen Schliessung des Pflegeheims sowie dem Entschluss, dies in ein Asylzentrum umzuwandeln – muss das der Bürger aus der Presse erfahren, während sich der Uzner Gemeindepräsident mit seinem Rat hinter dem Zweckverband oder dem Kanton versteckt, anstatt zeitig vor die Bürgerschaft zu treten und transparent zu kommunizieren. Gemäss internen Informationen laufen die Verhandlungen über das Asylzentrum schon seit geraumer Zeit, während die Forderungen der Uzner SVP nach einer Umnutzung des Pflegezentrums ungehört in den Gängen des Rathauses verhallten.

Im Zuge der drohenden Schliessung forderte letztes Jahr unsere Ortspartei, dass nun Verhandlungen mit dem Zweckverband geführt werden, um die Liegenschaft mit der dazugehörigen Landreserve zu übernehmen. Aufgrund der sich wandelnden Bedürfnisse könnten die vorhandenen Infrastrukturen des Pflegeheims dahingehend angepasst werden, dass nebst den erforderlichen Pflegeplätzen auch betreutes Wohnen sowie Alterswohnungen in Kombination eingerichtet werden könnten. Dies ist einem professionellen, erfahrenen Anbieter aus der Privatwirtschaft zu übertragen, während die Gemeinde als Vermieterin auftritt. Zudem hat das Spital Linth Interesse bekundet, einen Teil des Pflegezentrums einzumieten.

Echte Hilfsbedürftigkeit versus «Asyltourismus»

Während meinen Reisen im mittleren und nahen Osten sowie dem afrikanischen Kontinent lernte ich das Leid der lokalen Bevölkerung zu Genüge kennen, was mich auch dazu bewog, bei Agrar- und Bildungshilfsprojekten in Äthiopien und Kambodscha mitzuarbeiten.

Sehr wohl kann ich unterscheiden zwischen Menschen, die wirklich Hilfe nötig haben und sogenannten Asyltouristen. Schaue ich mich im In- und Ausland in unseren Asylzentren um, bin ich nicht der Einzige, dem auffällt, dass zwischenzeitlich vor allem junge Männer mit komplett anderem kulturellen Hintergrund und ihrem eigenen Rechtsempfinden zu uns kommen.

Verantwortliche sitzen Sturm aus und hinterlassen Schlamassel

Es ergibt keinen Sinn, mitten in unserem Dorf gleich neben dem Spital ein Asylzentrum einzurichten, während nun gemäss Volksentscheid in Altstätten ein professionell betriebenes Bundesasylzentrum eröffnet wird.

Leider ist es so, dass dazu keine Urnenabstimmung herbeigeführt werden kann, sonst würde das die SVP Uznach in die Wege leiten. Die einzigen, die das hätten verhindern können, sitzen nun den Sturm im Rathaus aus, und wenn sie dort eines Tages ihre Sessel räumen und weiterziehen, wird sich die Uzner Bevölkerung mit einem Schlamassel mehr herumschlagen dürfen…»

Stefan Rüegg, Präsident SVP Uznach