In 74 Tagen über den Atlantik

Was für viele unmöglich scheint, hat er geschafft: Sandro Detig hat mit blosser Muskelkraft den Atlantik überquert. Auf seinem Ruderboot «Hannah Boatana» wagte der gebürtige Sarganser die Teilnahme an der Talisker Whisky Atlantic Challenge, deren Route von der Kanareninsel La Gomera nach Antigua in der Karibik führte. Ein Mann, alleine gegen 4800 Kilometer offene See.
Der Startschuss für die 36 teilnehmenden Ruderboote fiel am 12. Dezember 2021. Zu allen Hürden, denen sich Detig zu stellen hatte, kam dazu, dass er sich dieser Goliathaufgabe alleine annahm. Doch ganz isoliert war der Sarganser nie. Denn mit sporadischen Updates auf seinem Instagram-Kanal hielt er seine Follower über seinen Ruderfortschritt auf dem Laufenden. Mit humorvollen und aufschlussreichen Videos bot er einen Einblick in das tägliche Leben eines Atlantiküberquerers. Neben einer motivierenden Gesangseinlage von Baschis «Bring en hei» gab es so auch gelegentlich Hintergrundwissen. Ein interessanter und rein hypothetischer Fakt: Alle Straftaten, die auf Detigs Boot verübt worden wären, wären unter dem Schweizer Strafrecht geahndet worden.
Schwierigkeiten zum Trotz
Auch konnte die Position von «Hannah Boatana» jederzeit via App geortet werden. Dort war ebenfalls zu sehen, wie sich Detig anfänglichen Schwierigkeiten mit Meeresströmungen widersetzte. Davon liess sich der Sarganser aber nicht unterkriegen und ruderte unbeirrt weiter. Gegen Ende hatte er sichtlich zu seinem Rhythmus gefunden und überholte gar noch ein Zweierteam kurz vor dem Ziel.
Am Freitag, 25. Februar, war er endlich da, der lang ersehnte Augenblick. Genau 74 Tage, 15 Stunden und zwei Minuten nach seiner Abfahrt im spanischen La Gomera erreichte Detig den sicheren Hafen in Antigua. Die emotionalen Bilder auf dem Instagram-Kanal der Veranstalter zeigen einen etwas abgemagerten, aber euphorischen Sandro Detig.
Rudern für einen guten Zweck
Detigs Motivation für diese Riesenleistung war nicht bloss persönlicher Natur. Mit seiner Teilnahme am Rennen sammelte er auch Spendengelder für Betroffene von cystischer Fibrose, einer Stoffwechselkrankheit, an der eine Person in seinem näheren Umfeld verstorben ist. Das etwas hoch gesteckte Spendenziel konnte er leider nicht erreichen. Trotzdem kommen aus allen Spenden über 55 000 Franken für Betroffene von cystischer Fibrose zusammen.