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Pilotenfehler führte zu Flugzeugabsturz in den Bodensee

Die am 18. Februar 2021 beim Anflug auf die Piste 10 des Flughafens St.Gallen-Altenrhein in den Bodensee abgestürzte Piper Seneca II T7-RAR
Die am 18. Februar 2021 beim Anflug auf die Piste 10 des Flughafens St.Gallen-Altenrhein in den Bodensee abgestürzte Piper Seneca II T7-RAR Bild: Kapo SG
Der Pilot, der 2021 bei dichtem Nebel mit seinem zweimotorigen Flugzeug vor Staad in den Bodensee abstürzte, dürfte seine Flughöhe falsch eingeschätzt haben. Zu diesem Schluss kommt die Sicherheitsuntersuchungsstelle Sust.

Der Pilot habe beim Instrumentenanflug auf den Flugplatz St.Gallen-Altenrhein die Anzeige eines Instruments falsch interpretiert und das Absinken seiner Piper nicht bemerkt, heisst es im summarischen Bericht, den die Sust heute veröffentlichte. Der Pilot habe so den letztmöglichen Moment zum Durchstarten verpasst.

Schwieriger Anflug im Nebel

Der 70-Jährige habe sich am 18. Februar 2021 zum Instrumentenanflug auf St. Gallen-Altenrhein entschieden, obwohl wegen des Nebels kaum Aussicht auf eine Landung bestanden habe. Er sei sich dessen bewusst gewesen und habe den Anflug zu Trainingszwecken machen wollen, schreibt die Sust.

Die Wetterbedingungen, eine zu hohe Position des Flugzeugs zu Beginn des Endanflugs und das Fliegen von Hand hätten «in Kombination den Instrumentenanflug zu einer anspruchsvollen fliegerischen Aufgabe» gemacht. Der Pilot habe die Entscheidungshöhe für einen Abbruch des Anflugs und ein Durchstarten ausser Acht gelassen.

Der deutsche Pilot, der im Kanton Tessin wohnt, war von Locarno aus allein mit seiner zweimotorigen Maschine gestartet. Nach einem problemlosen Überflug der Alpen geriet er beim Anflug auf den unmittelbar am Bodensee liegenden Flugplatz Altenrhein in dichten Nebel und stürzte etwa 300 Meter vor Staad in den See.

Pilot hatte Glück im Unglück

Er konnte sich aus dem Wrack befreien und sich im kalten See an Trümmerteilen festhalten. Ein Fischer rettete ihn mit seinem Boot. Der Deutsche wurde unterkühlt ins Spital gebracht. Das Flugzeugwrack versank im See. Es wurde im Mai 2021 aus über 80 Metern Tiefe geborgen.

Der Unglückspilot hatte riesiges Glück, überlebte den Absturz und wurde nach 45 Minuten im kalten Wasser von der Feuerwehr geborgen. Bild: Kapo SG
SDA/stgallen24