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Gesundheit
21.03.2022

Heute ist der Welt-Down-Syndrom-Tag 2022

Vom 21. Chromosom oder Teile davon liegen dreifach vor (Trisomie).
Vom 21. Chromosom oder Teile davon liegen dreifach vor (Trisomie). Bild: Pixabay
Am 21. März findet jeweils der Welt-Down-Syndrom-Tag statt. Der Aktionstag wurde im Jahr 2006 durch die Organisationen Downsyndrome International (DSI) und European Downsyndrome Association (EDSA) eingeführt.

Menschen ohne Down-Syndrom haben in jeder Zelle 46 Chromosomen, Menschen mit Down-Syndrom haben 47 (das 21. Chromosom ist dreifach vorhanden – deshalb ist der Welt-Down-Syndrom-Tag am 21.3.). Trisomie 21 ist genetisch bedingt, ein reiner Zufall und keine Krankheit.

Die Auslöser dafür sind nicht bekannt. Weltweit kommt circa jedes 800. Kind mit 47 Chromosomen auf die Welt. Körperlich bedingt dieses zusätzliche Chromosom bestimmte Merkmale. So haben diese Menschen leicht schrägstehende Augen. Sie leiden an Krankheiten, die mit dem Down-Syndrom einhergehen, wie ein angeborener Herzfehler oder Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes.

Die Lebenserwartung von Menschen mit Down-Syndrom liegt mittlerweile bei 60 Jahren. Die geistige Entwicklung ist sehr unterschiedlich und reicht von schwerer Beeinträchtigung bis zu nahezu durchschnittlicher Intelligenz. Die Sprachentwicklung ist fast immer verzögert, wobei das Verständnis meist gut ist, die Wiedergabefähigkeit jedoch eingeschränkt.

Normale schulische Laufbahn

Am meisten hilft es Ihnen, wenn sie in einen Regelkindergarten dürfen. Die anderen Kinder nehmen sie als «normal» wahr. Nur wir Erwachsenen merken einen Unterschied. Kinder profitieren enorm von der Vorbildwirkung anderer, sie imitieren und lernen dadurch Sozialkompetenz und das Spielen miteinander. Frühförderung und therapeutische Unterstützung in Form von Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie helfen bei der Entwicklung von Motorik und Sprache.

Der Besuch einer normalen Schule ist inzwischen möglich geworden. Jedes Kind hat sein eigenes Lerntempo und so auch die Kinder mit Down-Syndrom. Kinder können so integrativ in der Regelschule in ihrem eigenen Tempo und Methoden lernen. Wichtig ist das Visuelle – schon im Kindergarten wird mit gebärdeunterstützter Kommunikation (GuK) begonnen. Diese trägt zur Sprachentwicklung positiv bei.

Erster Kontakt mit der Arbeitswelt

Menschen mit Trisomie 21 können im ersten Arbeitsmarkt mit guter Unterstützung eine Beschäftigung finden, auch wenn der Weg nicht immer einfach ist. Menschen mit Down-Syndrom machen bei einer vollständigen, wertschätzenden Integration in das soziale Gefüge einer Firma eine gute Erfahrung, ebenso die Kollegen, die lernen mit Menschen mit einer Beeinträchtigung zusammenzuarbeiten. Es hilft auch, Vorurteile gegenüber diesen Menschen abzubauen.

Eigenes und selbständiges Wohnen

Auch wichtig ist es für diese Menschen, selbständig zu wohnen. Als Jugendliche brauchen sie irgendwann Distanz zum Elternhaus, eigene vier Wände und Selbstbestimmung. Der Grossteil der Menschen wohnt aber immer noch in betreuten Einrichtungen. Das selbständige Wohnen erfüllt die Wünsche der Menschen mit Trisomie 21, wie eine eigene Familie zu haben, auch wenn der Wunsch nach eigenen Kindern nicht erfüllbar ist, sowie einen Beruf auszuüben. Auch Hobbies pflegen sie leidenschaftlich und immer wieder zeigt sich ihre grosses künstlerisches Talent dabei.

Ignoranz schmerzt am meisten

Betroffene Menschen mit Down-Syndrom leiden nicht an ihrer Behinderung, wenn sie etwas schmerzt, dann die Ignoranz und Reaktionen der Umwelt.

Wie für uns alle ist es wichtig, dass diese Menschen geliebt werden. Sie machen es uns leicht, sie zu mögen, weil sie direkt und unverfälscht auf Zuneigung reagieren.

Informationen für Eltern mit Kindern mit einem Down-Syndrom in der Schweiz.

Definition vom Down-Syndrom

Als Down-Syndrom bezeichnet man ein Syndrom, das durch eine spezielle Genommutation beim Menschen hervorgerufen wird, bei der das gesamte 21. Chromosom oder Teile davon dreifach vorliegen (Trisomie).

Die durchschnittliche Häufigkeit des Vorkommens liegt zwischen etwa 1:500 bis 1:800. Die Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen. Bislang ist nicht geklärt, wodurch dieses Ungleichgewicht zustande kommt.

Statistische Erhebungen zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit, ein Kind mit Trisomie 21 zu bekommen, mit dem Alter der Mutter ansteigt. Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass bei der Frau schon vor der Geburt Eizellen reifen und mit zunehmendem Alter mehr Fehler bei der Meiose auftreten können.

Patricia Rutz /Goldküste24 / Redaktion March24 & Höfe24