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29.03.2022

FCSG-Fan wird rassistischer Äusserungen verurteilt

Sions Goalie Timothy Fayulu (rechts) soll von den Fans beleidigt worden sein.
Sions Goalie Timothy Fayulu (rechts) soll von den Fans beleidigt worden sein. Bild: KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER
Im August 2021 kam es im Stadion beim Spiel des FCSG gegen den FC Sion zu einem Eklat und Sion-Hüter Timothy Fayulu wurde Opfer rassistischer Äusserungen. Nun konnte der FCSG-Fan ausfindig gemacht und verurteilt werden.

Sion-Spieler Geoffroy Serey Die platzte vor laufender TV-Kamera im August 2021 der Kragen: «Sie haben rassistische Dinge gesagt und Affenlaute gemacht. Es brachte ihn zum Weinen.» Gemeint war Teamkollege Timothy Fayulu. Der Sion-Hüter war nach dem Schlusspfiff des Super-League-Spiels in St.Gallen offenbar aus dem Publikum beleidigt worden, wie rheintal24 berichtete.

Strafbefehl wegen Diskriminierung

Die Swiss Football League (SFL) leitete daraufhin ein Verfahren gegen den FC St.Gallen ein, stellte dieses aber wieder ein, weil die Vorwürfe nicht zweifelsfrei hätten belegt werden können. Lange war also nicht bekannt, wer der FCSG-Fan war und ob er tatsächlich rassistische Äusserungen getätigt hat – bis jetzt. Ein 39-jähriger Italiener wurde nun gemäss Strafbefehl wegen Diskriminierung, Herabsetzung und Beschimpfung verurteilt. Er soll gemäss dem «St.Galler Tagblatt» mehrmals «Hurensohn» und «Scheiss-N*ger» in Richtung des Goalis gerufen haben. 

Der Mann aus der Ostschweiz wurde zu 300 Franken Busse verurteilt, zusammen mit Gebühren und «besonderen Auslagen» im Zusammenhang mit dem Verfahren bezahlt er dem Staat gegen 1000 Franken. Dazu kommen Verfahrenskosten von gegen 2000 Franken, die er dem Privatkläger bezahlen muss. Im Dezember hatte er noch Einsprache erhoben, diese aber mittlerweile zurückgezogen und die Strafe akzeptiert. Der FCSG erteilte dem Fan ausserdem ein umgehendes Stadionverbot. 

Affengeräusche nicht nachgewiesen

Pikant: Fayulu hat damals gesagt, dass er gehört habe, dass ein Fan Affengeräusche gemacht hätte. Diese Anschuldigung konnten dem 39-Jährigen aber nicht nachgewiesen werden und es bleibt die Frage offen, ob der eigentliche Täter noch immer ein Unbekannter ist.

Die Swiss Football League (SFL) hat das Verfahren gegen den FC St.Gallen wieder aufgenommen. Eine Busse gegen den Klub wäre – in Anbetracht ähnlicher Fälle – wahrscheinlich. Mildernd könnte die Tatsache sein, dass der FCSG bei der Suche nach dem Täters behilflich war. 

rheintal24/stgallen24/mik