Auch die am 28. März 2022 veröffentlichte polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) weist eine Zunahme der Straftaten häuslicher Gewalt um rund vier Prozent aus. In der PKS werden einzelne Straftaten gezählt.
Pro Intervention können mehrere Straftatbestände vorkommen. In der Interventionsstatistik der Koordinationsstelle Häusliche Gewalt werden die Einsätze der Kantons- und der Stadtpolizei gezählt. Die beiden Statistiken können deshalb nicht direkt verglichen werden. Der Trend zeigt jedoch übereinstimmend nach oben.
Einsätze bei Familien mit Kindern nahmen zu
Im Jahr 2021 musste die Polizei 1448 Mal zu Familien und Paaren ausrücken. Kantonsweit ergibt dies durchschnittlich vier Einsätze pro Tag. 823 dieser Einsätze erfolgten aufgrund von Konflikten, die mit Beleidigungen, Anschreien und leichter psychischer Gewalt eskalierten. In 176 Fällen war die Polizei wegen gegenseitigen Tätlichkeiten involviert. Bei 420 Interventionen musste die Polizei gegen die Gewalttat eines Familienmitglieds vorgehen und 29 Mal war Stalking der Grund der Intervention.