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Pfäfers
07.04.2022

Klinik St. Pirminsberg: Behandlungstage steigen leicht an

In den Einrichtungen der Klinik St. Pirminsberg in Pfäfers wurden 2021 leicht mehr Behandlungstage registriert als noch im Jahr zuvor. (Pressebild)
In den Einrichtungen der Klinik St. Pirminsberg in Pfäfers wurden 2021 leicht mehr Behandlungstage registriert als noch im Jahr zuvor. (Pressebild) Bild: Pressebild
Die Jahresrechnung der Psychiatrie-Dienste Süd schliesst mit einem Ertragsüberschuss von zwei Millionen Franken ab. Zu dieserVersorgungsregion gehört auch die Klinik St. Pirminsberg in Pfäfers. Die Behandlungstage stiegen dort im Vorjahresvergleich leicht an

Die St.Gallischen Psychiatrie-Dienste Süd haben am  Donnerstag ihre Kennzahlen zum «Coronajahr» 2021 publiziert. Wie es in der Medienmitteilung der Organisation heisst, schliesst die Jahresrechnung bei einem Gesamtumsatz von 67 Mio. Franken mit einem Ertragsüberschuss vom zwei Mio. Franken ab. Am Ertragsüberschuss partizipiert der Kanton zur Hälfte. Zurückzuführen sei dieses Ergebnis in erster Linie auf die hohe Leistungsnachfrage und die Aufrechterhaltung sämtlicher Behandlungs-, Unterstützungs- und Beratungsleistungen in den herausfordernden Pandemie-Kontexten.

Wegen Pandemie «dünnhäutiger»

Die Pschiatrie-Dienste Süd erbringen ihre Leistungen an den ambulanten Standorten Uznach/Rapperswil, Heerbrugg und Trübbach. Zudem betreiben sie in Pfäfers die stationäre Klinik St. Priminsberg. Eine Zunahme an Beratungs- und Behandlungsleistungen sei vor allem im Akutbereich, in der ambulanten Behandlung und bei Notfall- und Krisensituationen festzustellen gewesen. Die Menschen wären durch die Pandemie dünnhäutiger geworden, heisst es in der Medienmitteilung. Dadurch sei es zu eskalierten Problemsituationen gekommen, die in normalen Zeiten wohl bewältigbar gewesen wären. Insgesamt wurden im 2021 deren 9646 Patientinnen und Patienten ambulant, tagesklinisch oder stationär behandelt (8788 im Vorjahr).

Leicht mehr Behandlungstagein Pfäfers

Parallel zur Medienmitteilung machten die Psychiatrie-Dienste Süd auch ihren Geschäftsbericht publik. In diesem wird detaillierter auf die Situation in der Klinik in Päfers eingegangen. Demnach wurden dort im 2021 deren 53 288 Behandlungsrate registriert, was im Vergleich zum Vorjahr (52 176) einem leichten Plus gleichkommt. Die Zunahme ist auf Wiedereintritte zurückzuführen, während die Zahl der Ersteintritte (720 statt 719) auf dem Vorjahresniveau verblieb. 27 766 Behandlungstage (Vorjahr 26 024) wurden der Allgemeinen Psychiatrie zugewiesen, 8199 (7800) der Psychotherapie. Stark zurück gingen die Behandlungstage in der Alterspsychiatrie, von 11 055 im Jahr zuvor auf noch 6804. Den umgekehrten Weg gingen die registrieren Behandlungstage im Bereich der Suchtbehandlung. Sie stiegen im 2021 im Vergleich zu 2020 von 7297 auf 10 519 Einheiten an.

FürsorgerischeUnterbringungen gestiegen

Betrieben wurden 2021 in der Klinik St. Pirminsberg wie im Jahr zuvor 150 Betten. Die durchschnittliche Belegung pro Tag betrug 147,3 Betten oder 98,2 Prozent. 2020 lagen diese Werte noch leicht tiefer. Fürsorgerische Unterbringungen wurden letztes Jahr 357 registriert, 2020 waren es 333. Männer (207) waren deutlich mehr betroffen als Frauen (150). Hauptaustrittdiagnose bildeten erneut die affektiven Störungen (506). Als affektive Störungen werden per Definition psychische Erkrankungen bezeichnet, die mit einer starken, abnormalen Veränderung der Stimmungslage verbunden sind. Diese kann in Form einer gedrückten und traurigen oder einer stark gehobenen Gemütslage auftreten. Weitere häufige Diagnosen waren Psychische- und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen, Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen, Neurotische sowie Belastungs- und somatoforme Störungen und Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen.

Mehr ambulante Fälle

In den drei ambulanten Psychiatrie-Zentren (Heerbrugg, Trübbach, Uznach/Rapperswil) war derweil gemäss der Medienmitteilung in der Belegung der Tageskliniken eine generelle Zunahme zu verzeichnen. Der erhöhten Nachfrage nach «tagesklinischen Behandlungsplätzen, die ein niederschwelliges Behandlungsangebot mit grösstmöglicher, individueller Flexibilität im Therapieumfang mit Spezialisierung auf soziale und berufliche Integration bieten», sei mit gezielten Erweiterungen und dem Aufbau von weiteren Modulen Rechnung getragen. Dadurch habe eine Verkürzung der Wartezeit für Patientinnen und Patienten erreicht werden können

Bezugnehmend auf die Coronapandmie heisst es, dass an den fünf Standorten die vorgegebenen Schutz- und Hygienemassnahmen zu jeder Zeit gewährleistet gewesen seien. Die ständig wechselnden Vorgaben hätte die Mitarbeitenden aber laufend vor neue Herausforderungen gestellt.« Um die komplexen Aufgaben zu meistern und die Behandlungsleistungen trotz krankheitsbedingter Ausfälle sicherzustellen, waren flexibles Agieren, der umsichtige Einsatz von Ressourcen und das Hochhalten der Zuversicht gefordert», wird betont. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gebühre für die geleistete Arbeit denn auch ein grosses Dankeschön.

Reto Vincenz/sardona24