Home Region Schweiz/Ausland Sport Rubriken
Walenstadt
12.04.2022
12.04.2022 08:50 Uhr

Authentisch-ukrainische Küche gekostet

Letzte Handgriffe: Oksana richtet die Suppe an – das Dessert, ebenfalls traditionell ukrainisch, hat sie im Voraus gebacken.
Letzte Handgriffe: Oksana richtet die Suppe an – das Dessert, ebenfalls traditionell ukrainisch, hat sie im Voraus gebacken. Bild: Nadine Bantli
Über 30 Gäste haben die Gelegenheit genutzt, im Café Varga in Walenstadt eine hausgemachte ukrainische Suppe zu geniessen. «Borschtsch» heisst die Spezialität, die Oksana frisch und mit viel Liebe zubereitet hat.

Oksana, die nun seit rund einem Monat in der Schweiz ist und in der Ukraine eigentlich als Buchhalterin gearbeitet hat, geht sichtlich auf in ihrer neuen Berufung – das Gemüse muss in feinste Streifen geschnitten werden, das Fleisch in der Bouillon muss gut ziehen können und die Schärfe zum Schluss muss perfekt abgestimmt sein.

Ihre Leidenschaft lässt sich schmecken: Die Gäste sind rundum zufrieden; fantastisch habe es geschmeckt. Für Oksana grosses Lob, das ihr nahegeht. Auch noch, als die Ersten beim Dessert sind und von ihrem Apfelkuchen bald nicht mehr viel übrig ist.

Nochmals im Frühsommer

Die Geschäftsführerin des Cafés Varga, Irmgard Varga, spendet die Hälfte der Einnahmen für das ukrainische Menü direkt an Oksana und ihre Kolleginnen, die seit einigen Wochen in Walenstadt-berg wohnen. Ausserdem will Varga nach den positiven Rückmeldungen nochmals einen solchen Anlass im Frühsommer durchführen, entweder im gleichen oder sogar noch grösseren Rahmen – für alle, die nochmals kommen wollen oder das letzte Mal verpasst haben. Sehr wahrscheinlich wieder dabei sein wird auch Oksana als Küchenchefin: Das nächste Mal will sie den Gästen allerdings eine andere Spezialität auftischen. Obwohl man in ih-rer Heimat oft «Borschtsch» isst – da die Zubereitung mehrere Stunden in Anspruch nimmt, wird es häufig in grosser Menge gekocht und bleibt über mehrere Tage geniessbar. Am zweiten Tag sei die Suppe sogar noch besser als am ersten.

Je nach Region weichen die Zutaten und deren Menge für «Borschtsch» ein wenig ab – Oksana hat dem «Sarganser-länder» ihr Familienrezept weitergereicht.

«Borschtsch»-Rezept zum Nachkochen

Walenstadt.– In der Ukraine wird «Borschtsch» normalerweise in einem grossen Topf zubereitet, der für viele Leute und mehrere Tage ausreicht – das folgende Rezept ist jenes von Oksana und ergibt rund fünf Liter Suppe. 

Basis der Bouillon sind 700 Gramm Schweine- oder Rindfleisch mit Knochen. Dieses mit 200 Gramm fein geschnittenen, frischen Randen und zwei ganzen Zwiebeln (mit Schale) für rund 1½ Stunden auf mittlerer Stufe kochen. Dann 500 Gramm gewürfelte, mehlig kochende Kartoffeln, 700 Gramm fein geschnittenen Weisskohl, einige Lorbeerblätter, etwas frischen Chili, Pfeffer und Salz hinzufügen und für weitere 30 Minuten kochen. Zwiebeln herausnehmen. Fleisch vom Knochen lösen und geschnitten wieder in den Topf geben.

Gleichzeitig 250 Gramm Rüebli, eine Peperoni und eine Knoblauchzehe fein schneiden und mit drei Esslöffeln Tomatenmark in etwas Öl braten. Ebenfalls in den Topf geben und zusammen mit den restlichen Zutaten nochmals für weitere 40 Minuten auf niedriger Stufe köcheln. 

Ganz zum Schluss die Suppe mit glatter Petersilie, etwas Schnittlauch und einem Esslöffel Crème fraîche anrichten. (nb)

Nadine Bantli/sardona24