or Ostern wurde Martin Jäger bei den neuen Kaderselektionen von Swiss-Ski noch im Biathlon-B-Kader geführt, doch nun ist klar, dass der Vättner seine Aktivkarriere beenden wird. Der Rücktritt kam dabei nicht überraschend: Mit 34 Jahren war Jäger mittlerweile der älteste Biathlet im Schweizer Team. Ebenso ist er seit zwei Jahren Vater. Die Familie war denn auch der Hauptgrund für den Rücktritt. «In den vergangenen Wochen ist bei mir mit Blick auf die Familie der Entschluss gereift, das Kapitel Spitzensport zu schliessen und ein neues aufzutun. Ich werde viele unvergessliche Erlebnisse auf und abseits der Loipen in Erinnerung behalten und blicke deshalb mit Zufriedenheit auf meine Karriere zurück», so Jäger. Weiter wird er für das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) arbeiten. Seit längerem war Jäger in der Spitzensportgruppe des BAZG, nun wird er seinen Dienst als Grenzwächter antreten.
Europameistertitel als HöhepunktSeinen grössten Erfolg feierte der der einstige Langläufer, der 2014 zum Biathlon wechselte, mit dem Europameistertitel im vergangenen Jahr. In diesem Jahr holte er bei der EM mit der Mixed-Staffel die Bronzemedaille. Während seiner langjährigen Karriere auf Weltcup-Niveau nahm Jäger an insgesamt fünf Weltmeisterschaften teil (zwei im Langlauf und drei im Biathlon). Als Langläufer lief er im Sprint dreimal im Weltcup in die Top 10; 2011 erreichte er in Rybinsk (RUS) als Vierter sein bestes Ergebnis.
Sein bestes Resultat im Biathlon-Weltcup erreichte der Sprintspezialist 2019 mit Rang 14 in Antholz (Ita). Ein Jahr zuvor nahm er als Ersatzläufer auch an den Olympischen Spielen in Pyeongchang (Südkorea) teil. Dort lernte er auch seine heutige Ehefrau Nadezha Skardino kennen, die mit der Staffel von Belarus Olympiagold holte. Sein Debüt im Langlauf-Weltcup gab der ehemalige U23-Junioren-WM-Silbermedaillengewinner am 4. Februar 2006.