Seit über drei Monaten herrscht Krieg in der Ukraine», heisst es einleitend in der Mitteilung der Gemeinde Mels. Pro Tag kämen in der Schweiz 500 bis 1000 Schutzsuchende aus der Ukraine an. Die Gemeinde Mels habe bisher 25 Personen in Unterkünften der Gemeinde, aber auch von Privaten unterbringen können. «Die Bedürfnisse der Betroffenen sind umfassend; sie kommen ohne jegliches Hab und Gut bei uns an.» Nach den ersten Tagen stellten sich viele Fragen: In Bezug auf die neue Sprache, die Einkaufsmöglichkeiten, die ärztliche Versorgung und vieles mehr.
Von Wohnungen einrichten bis zum «Ukraine-Café»
«Es ist wichtig, die Schutzsuchenden eng begleiten zu können», heisst es im Schreiben weiter. Das Team vom Sozialamt Mels leistet hier einen grossen Beitrag. «Unter der Leitung von Roland Rei, der Mithilfe seiner Mitarbeitenden und Unterstützung von Freiwilligen werden Wohnungen liebevoll eingerichtet und die Schutzsuchenden betreut.» Um den Austausch der Betroffenen untereinander zu fördern und die Integration am neuen Wohnort zu gewährleisten, hat das Team des Sozialamtes in einem ehemaligen Sitzungszimmer des alten Rathauses mit Arkaden ein Ukraine-Café eingerichtet. Dort können sich die Betroffenen mit ihren Kindern jeweils samstags ab 14 Uhr treffen. In einer eigens für sie eingerichteten Kinderecke können die Kleinen unter sich sein und sich beim Spielen etwas ablenken. Für gekühlte Getränke, Kaffee und Chrömli ist gesorgt. Auch Schweizerinnen und Schweizer sind hier willkommen. «Der Austausch untereinander und das sich gegenseitige Helfen sollen im Zentrum stehen», heisst es weiter.
«Mir als Leiterin des Ressorts Gesundheit und Soziales ist es besonders wichtig, dass sich die Betroffenen bei uns willkommen fühlen und sich im Leben hier schnell selbst zurechtfinden können», erklärt Gemeinderätin Désirée Guntli. «Ich erhoffe mir durch den Austausch, welchen sie so untereinander, aber auch mit uns haben, dass sie Distanz zu den Grausamkeiten finden können, denen sie in ihrem Heimatland ausgesetzt waren.»
Weiter arbeitet das Sozialamt Mels eng mit dem Verein Humanitäre Nothilfe Ukraine in Sevelen zusammen. Gemeinderätin «Barbara Samu und Hans Oppliger haben innert kürzester Zeit eine Hilfsorganisation aufgebaut, die einerseits Hilfsgüter auf direktem Weg in die Ukraine bringe und andererseits in Sevelen ein Zentrum betreibt, das allen ukrainischen Flüchtlingen offensteht». Von Montag bis Freitag gibt es hier jeweils ein von Frauen aus der Ukraine gekochtes Mittagessen. Weiter gibt es Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche: «Mithilfe der Quartierschule werden Deutschkurse angeboten und es gibt einen Raum für die jungen Leute, wo sie sich über Laptops ins Schulsystem der Ukraine einloggen können, um den Anschluss nicht zu verlieren.»
Hilfsgüter, Sach- oder Geldspenden würden dringend benötigt, heisst es in der Mitteilung der Gemeinde Mels abschliessend. Wer helfen kann, wird gebeten, sich direkt beim Verein Humanitäre Nothilfe Ukraine zu melden
(076 563 10 30). Für weitere Informationen steht auch gerne das Sozialamt Mels zur Verfügung (058 228 30 40).