Die aktuelle Liveshow von Michael Elsener gilt als Comedy-Highlight des Jahres. Elsener kombiniert Stand-ups, Parodien und Songs. Verspielt, witzig und smart. Die «Luzerner Zeitung» findet, im Einklang mit anderen Medien: «Er ist besser denn je.» Im Programm «Fake Me Happy» thematisiert Elsener unsere Flucht in Social-Media-Scheinwelten oder die Flut von Netflix-Serien. Die Realität, meint der Comedian, sei selten unsere erste Wahl. Entsprechend nimmt er unsere Fake-Ichs hoch. Nachfolgend erklärt Elsener die Bedeutung des Humors und warum man sich gerade jetzt nicht vom Lachen abhalten lassen soll. Michael Elsener tritt mit «Fake Me Happy» am Donnerstag, 12. Mai, um 20.15 Uhr im Alten Kino in Mels auf. Tickets sind via die Website des Veranstalters erhältlich.
Herr Elsener, Ihr Programm heisst «Fake Me Happy». Viele Fakes (Fake News) prägen ja auch unseren Alltag. Wie kann man da als Comedian den Humor behalten?
MICHAEL ELSENER: Bei mir läuft es eigentlich immer gleich ab: Fake News bringen mich zuerst zum Lachen. Dann scrolle ich auf der Seite weiter runter in die Kommentarspalte und bin entsetzt, dass es Menschen gibt, die diese Fakes sogar glauben. Da sehe ich es als Comedian und Satiriker als meine Aufgabe, einzugreifen: Zum Beispiel mit meinen satirischen Abstimmungsvideos auf meinem Youtube-Channel, wo ich jeweils die seltsamen oder faktenwidrigen Statements von gewissen Politikerinnen und Politikern mit meinen Pointen kontere.
Fake News dominieren gerade auch bei einem der traurigsten Ereignisse dieser Tage: dem Ukraine-Konflikt. Darf man in Zeiten wie diesen überhaupt ins Theater gehen, um zu lachen?
Ich habe mit einer aus der Ukraine geflüchteten Familie geredet, die bei mir ums Eck wohnt. Sie haben mir erzählt, dass ihr Humor bissiger und böser wurde, je mehr sich ihre Lage in der Ukraine zugespitzt habe. Humor ist ein Ventil. Mit einer Pointe können wir uns gegen jene Menschen wehren, die mehr Macht haben als wir.
Sie treten regelmässig in der Ostschweiz auf, im Werdenberger Kleintheater Fabriggli in Buchs haben Sie eine Vorpremiere dieses Programms gespielt. Haben die Ostschweizerinnen und Ostschweizer ein spezielles Humorverständnis?
Ich finde euer Humorverständnis ist absolut richtig. Und ich bin sehr gern bei euch. Vor Kurzem habe ich in St. Gallen die Stadtparlamentspräsidentenfeier moderiert und Paola Felix meinte danach, sie komme bald zu meinem Soloprogramm. Ich bin nun gespannt, ob sie vielleicht sogar nach Mels kommt.
Wenn Sie einen Werbespruch in eigener Sache machen müssten: Warum muss man sich «Fake Me Happy» unbedingt ansehen?
Wer in meine Comedyshow kommt, erhält einen neuen Blick auf unsere Welt. Und zusätzlich oben drauf noch ein Date mit Roger Federer.