Hätte man sie nur gehört und nicht gesehen, wäre wohl kaum jemand auf die Idee gekommen, dass da junge Musikschülerinnen im Alter von 13 bis 16 Jahren am Werk waren.
Gleich zum Einstieg überraschte an der Orgel Eva Lechner (2007) mit dem majestätischen Präludium in C von Dietrich Buxtehude (1637–1707). In der Folge wechselten Orgel und Holzbläserquartett mit ihren samt und sonders auf bereits schon hohem Niveau interpretierten Werken ab.
Bläserquartett und Orgel im Dialog
Mit der Besetzung von zwei Oboen, Englischhorn und Fagott ergab sich ein abgerundeter und wohltönender Klangkörper, wobei die warme Bassstimme des Fagotts das fundamentale Gegengewicht zu den quirlig-hohen Tönen der Oboen bildete. Nach dem ersten Stück, Pavane für vier Bläser von Pierre Phalèse (1510–1573), folgten nach den wechselnden Orgeleinschüben weitere Werke verschiedener Komponisten aus dem 17./18. Jahrhundert, zuletzt im offiziellen Programm Menuett-Finale aus dem Divertimento in D für vier Holzbläser von Johann Michael Haydn (1737–1806). Die Organistin spielte nebst dem Eingangs- und Schlussspiel Stücke von Johann Sebastian Bach (1685–1750), François Cou-perin (1668–1733) und Eugène Gigout (1844–1925) mit ganz verschiedenen Facetten, die sie der prächtigen Späth-Orgel zu entlocken wusste.
Hoffnungsvoller musikalischer Nachwuchs
Das abwechslungsreiche Programm endete, wie es begonnen hatte, mit einem anspruchsvollen Orgelstück: Introduction und Passacaglia d-Moll von Max Reger (1873–1916). Was da die schon mehrfach mit Preisen ausgezeichnete, erst 15-jährige Eva Lechner bot, lässt erahnen, dass ihre spätere Karriere als Konzertorganistin vorgezeichnet ist. Aber auch das Bläser-ensemble Quartetto der Musikschule Rankweil Vorderland hat kürzlich einen ersten Preis gewonnen. Elisa Müllner und Jelena Jenny, Oboe (beide 2008), Anna Kicker, Englischhorn (2006), und Julia Gallez, Fagott (2009), dürften auf ihrer weiteren musikalischen Laufbahn noch von sich hören lassen.
Nach dem verdienten, anhaltenden Schlussapplaus erfreuten die jungen Künstlerinnen das beeindruckte Publikum noch mit einer lüpfig-beschwingten Zugabe – gleichsam als jugendlich-erfrischender Pfingstgeist, der durch die licht- und stimmungsvolle Antoniuskirche wehte.