Am Dienstag, 7. Juni, ist es geschehen. «Um circa 22 Uhr ist mein Kater Simba mit blutüberströmtem Bauch nach Hause gekommen», erzählt Michael Ackermann merklich entsetzt. Sofort fährt er seinen Kater zum Tierarzt. Dort ist der Fall nach einem Röntgenbild klar. Simba wurde von einer Bleikugel aus einem Luftgewehr getroffen. Der anfängliche Schock hat sich gelegt, doch noch immer versucht Ackermann, sich zu erklären, wer so etwas einer unschuldigen Katze antun würde.
«Wohl das Dümmste, was man tun kann»
Auch bei der Polizei stösst die Aktion auf klare Worte: «Das Beschiessen eines Tieres ist das wohl Dümmste, was man tun kann. Stört man sich an einem Tier, dann sollte man andere Wege suchen, um es, zum Beispiel von einem Garten, fernzuhalten», sagt Florian Schneider, Sprecher der Kantonspolizei St. Gallen. Glücklicherweise gebe es pro Jahr nur jeweils weniger als eine Handvoll solcher Vorfälle, die zur Anzeige gebracht werden.
Die Aufklärung dieser Fälle gestalte sich jeweils schwer, und so bleibt die Täterschaft in den meisten Fällen unbekannt. Dies, weil meist kaum verwertbare Spuren vorliegen, so der Polizeisprecher weiter. «Oftmals ist auch unklar, an welcher Örtlichkeit ein Tier beschossen wurde, da die Tiere meist ein recht grosses Gebiet ‘ablaufen’ oder man gar nicht weiss, wo sich insbesondere Katzen genau ‘herumtreiben’», sagt Schneider.
Im Falle des angeschossenen Simbas will der Besitzer den ungefähren Bewegungsradius seiner Katze wissen. «Der Zwischenfall müsste sich zwischen dem Restaurant Gonzenbergwerk und dem Überwasserweg ereignet haben», so Ackermann. Er appelliert an die Anwohnerinnen und Anwohner, die Augen und Ohren offen zu halten, damit die Täterschaft geschnappt werden kann und es bei einem Einzelfall bleibt.
Die Polizei ermittelt
Auch die Polizei hat auf Ackermanns Anzeige hin die Ermittlungen aufgenommen und geht laut Polizeisprecher allen zur Verfügung stehenden Hinweisen nach. Dies dürfte sich jedoch schwierig gestalten, da bei solchen Fällen meist kaum verwertbare Spuren vorliegen. Sollte sich aber eine Täterschaft ermitteln lassen, so würde diese wegen «Widerhandlungen gegen das Tierschutzgesetz» zur Anzeige gebracht. Hinweise aus der Bevölkerung nehme jede Polizeistation entgegen.
Happy End für Simba
Simba befindet sich mittlerweile auf dem Weg der Besserung. Trotzdem hatte der Angriff für ihn schwere Folgen: «Die Tierärzte mussten ihm die Milz und ein Stück vom Darm entfernen», sagt Ackermann, der schlichtweg froh ist, seinen Kater in der Gewissheit wiederzuhaben, dass er sich davon erholen wird.