Home Region Schweiz/Ausland Sport Rubriken
Ostschweiz
17.06.2022

«Beim Namen nennen» der über 48’000 Opfer der Festung Europa

Symbolbild
Symbolbild Bild: unsplash
Die Aktion «Beim Namen nennen – über 48'000 Opfer der Festung Europa» gedenkt seit 2019 den Menschen, die auf dem Weg nach Europa gestorben sind und protestiert gegen ihren Tod. Am Wochenende des Internationalen Flüchtlingstages vom 18. und 19. Juni 2022 lesen wir die Namen der Verstorbenen und schreiben sie auf weisse Stoffstreifen, die wir an die Fassaden von Zentrumskirchen hängen.

Das Projekt wächst von Jahr zu Jahr und findet schweizweit in Basel, Bern, Chur, Genf, Lausanne, Luzern, Neuchâtel, St.Gallen, Thun und Zürich statt. Dieses Jahr kommen die deutschen Städte Berlin, Braunschweig, Dortmund, Essen, Frankfurt, Kehl und Lörrach dazu.

In allen 17 Städten haben sich Kirchen, zivile Organisationen und engagierte Gruppen zusammengeschlossen, weil sie mit der europäischen Migrationspolitik nicht einverstanden sind. Die aktuelle Politik fordert zu viele Menschenleben und verteilt die Lasten der Ankunftsstaaten unbefriedigend. Politik, Kirchen, Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Akademie, Kunst und internationale Organisationen sind herausgefordert, dringend Lösungen zu präsentieren.

«Beim Namen nennen» in Chur

In Chur lesen Menschen die Namen von Verstorbenen während 24 Stunden in der Martinskirche. Vor der Martinskirche schreiben Menschen diese Namen auf Stoffstreifen und hängen sie an die Fassade der Martinskirche in Chur. An der 24-stündigen Aktion wirken zahlreiche Kulturschaffende mit, welche am Samstag und Sonntag jeweils zur vollen Stunde auftreten. Alexandra Karle, Geschäftsleiterin von Amnesty International Schweiz, wird die Aktion am Samstag, 18. Juni 2022, 11.00 Uhr, in der Martinskirche eröffnen.

Gottesdienst zum Flüchtlingssonntag in Chur

Zum Abschluss der Aktion findet am Sonntag, 19. Juni 2022 um 10.00 Uhr in der Martinskirche als Abschluss der 24-Stunden-Aktion ein Gottesdienst statt, organisiert von der reformierten und katholischen Kirche in Zusammenarbeit mit Amnesty International Gruppe Chur.

Organisation und Trägerschaft

Ein Zusammenschluss verschiedenster Organisationen in der Schweiz, hauptsächlich mit kirchlichem oder nichtstaatlichem Hintergrund, bildet die Trägerschaft der Aktion «Beim Namen nennen». Sie alle eint die Überzeugung, dass Europa eine menschlichere Flüchtlingspolitik braucht.

Das OK in Graubünden, bestehend aus Amnesty International Gruppe Chur, Fachstelle Migration Landeskirche Graubünden, Reformierte Kirche Chur, Katholische Landeskirche Graubünden und wird mitgetragen von: Bündner Forum der Religionen, Helvetas Regionalgruppe Graubünden, IG offenes Davos, Verein offene Viamala, Verein Hilfe für Asylsuchende Graubünden, Verein Miteinander Valzeina, Vossa Lingua Verein für Interkultur.

Mitmachen

In allen 17 Städten rufen die Organisationen die Bevölkerung zur Beteiligung auf. Wer möchte kann Namen lesen oder schreiben, Interessierte willkommen heissen und informieren. Auf der gemeinsamen Plattform www.beimnamennennen.ch finden sich alle Optionen der Beteiligung mit entsprechenden Schichtplänen.

Pressedienst