Zur Eröffnung der Ausstellung spricht Dr. Adrian Oberlin, Präsident Marchring (kulturhistorische Gesellschaft der March). Für die Konzeption und die Gestaltung der neuen Schau zeichnet Dr. Stefan Paradowski, Agentur für Kunst- und Regionalgeschichte, verantwortlich. Die Einrichtung obliegt Markus Schmucki, Vorstandsmitglied.
Zur neuen Sonderausstellung erscheint eine Begleitschrift. Zudem können Kurzfilme zum Thema angeschaut werden. Das Marchmuseum im Rempen ist jeden zweiten Sonntag im Monat geöffnet (13:30-16:00 Uhr). Führungen auf Anfrage (Tel. 055 440 62 53).
Nach dem Rückzug der Gletscher in die Alpen dürfte die Linth entstanden sein und spies vorerst den zusammenhängenden Boden-Walen-Zürichsee. Die Linth heute ist ein Fluss in den Kantonen Glarus, Schwyz und St.Gallen.
Nacheiszeitlicher Boden-Walen-Zürichsee
Die letzte und jüngste grossräumige Vergletscherung erfolgte in der Würm-Eiszeit (120'000-10'000 v. Chr.). In unserer Gegend bestand damals der Rhein-Linth-Gletscher. Das Eis trug viele Steine mit sich, und als es schmolz, blieben die Brocken – Findlinge oder erratische Blöcke genannt – liegen.
Als Folge des letzten Rückzugs der Gletscher in den Alpenraum entstand vor 14'000 Jahren der u-förmige Boden-Walen-Zürichsee. Aus diesem ausgedehnten Talsee bildete sich infolge von Aufschüttungen (Geschiebeablagerungen) selbständig der Zürichsee, der Walensee und der Bodensee aus.
Hochwasser im 18. Jahrhundert
Der heutige Walenseespiegel wurde schon 3000 v. Chr. erreicht – eine stabile Phase begann. An den Rändern der Linthebene entstanden auf Schuttkegeln Dörfer und Kirchen. Die Abriegelung des Walensees vom Zürichsee geschah vor 11'500 Jahren. Der Tuggnersee bildete sich mit der Abriegelung vom Oberen Zürichsee vor etwa 1'000 Jahren und verlandete um 1550 erstaunlich rasch. Die Landschaft wurde im 17. Jahrhundert von den damaligen Zeitgenossen «als eine der schönsten der Schweiz» empfunden.
Die Hochwasser im 18. Jahrhundert änderten fast schlagartig die Lage. Abhilfe brachte die auch als Arbeitsbeschaffungsmassnahme gedachte Linthkorrektion (1807-1822). Das nationale Werk beschäftigte zeitweise bis zu 1'000 Arbeiter.
Linthebene-Melioration
Im Zweiten Weltkrieg wurde die 1936 von Nationalrat Erhard Ruoss (1901-1959 / Buttikon) angeregte Linthebene-Melioration durchgeführt – ebenfalls eine Arbeitsbeschaffungsmassnahme. Im Zuge der sogenannten Anbauschlacht verwandelte sich die versumpfte Linthgegend in eine blühende Landschaft.
Der Selbstversorgungsgrad der Schweiz konnte von 1940 bis 1945 von 52% auf 59% gesteigert werden. Der Anbau setzte 1942 ein. Während der Saat- und Erntezeit waren 400 bis 500 Hilfskräfte im Einsatz.