Lange mussten die Verantwortlichen des Rennvereins Maienfeld-Bad Ragaz zittern, ob der erste Renntag der 65. internationalen Pferderennen auf dem Rossriet durchgeführt werden kann. Die andauernden Regenschauer der letzten Woche verhiessen nichts Gutes. Am Samstagnachmittag gaben die Organisatoren zwar bekannt, dass die Rennen am Sonntag stattfinden werden, «ich habe aber schlecht geschlafen in der letzten Nacht», gab OK-Präsident Ruedi Niederer zu. Erst als Wettergott Petrus ein Einsehen mit den Organisatoren hatte und die Sonne am Sonntagmorgen hinter den Wolken hervorschaute, «da konnte ich entspannen», so Niederer.
Der «Poker» hatte sich gelohnt. Die Reitsportfans wurden mit einem Traumtag belohnt. Gutes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung empfahlen die Organisatoren. Ersteres war vor allem im Eingangsbereich und zwischen der Tribüne und den Zeltständen notwendig, Zweiteres konnte am Nachmittag rasch beiseitegelegt werden.
Leider war der Publikumsaufmarsch tiefer als in den Vorjahren, wohl mancher konnte sich nach dem verregneten Samstag nicht vorstellen, dass am Sonntag die Pferde an den Start gehen können. «Es hat sich aber gezeigt, dass das Rossriet ausserordentlich viel Wasser aufnehmen kann», sagte OK-Präsident Niederer. Die Stimmung bei den rund 4000 Reitsportfans war trotz allem bestens. 64 086 Franken betrug der Wettumsatz.
Die Wetterprognosen für den zweiten Renntag am kommenden Sonntag, 9. Oktober, sind bedeutend besser. Nächste Woche soll die Sonne wieder das Zepter übernehmen.
Langmeiers Routine entscheidet
Sportlich sorgte vor allem das Hauptrennen, der Grosse Preis der Stadt Maienfeld, für Spektakel. Schon am vierten Hindernis stürzte mit Ondrej Velek auf «Contre Tous» einer der Mitfavoriten. In der letzten Kurve setzte sich Altmeister Jürg Langmeier mit «Al Cuar-to» an die Spitze und gewann in einem packenden Schlussspurt. Mit 25 000 Franken Preisgeld ging Langmeier nach Hause.
