Es geht um sogenannte Corona-Tests, die 36.- oder 47.- Franken kosten. Sie werden von den Krankenkassen bezahlt und der Bund zahlt den Krankenkassen das Geld zurück. Nun hat die TV-Sendung «Kassensturz» herausgefunden, dass viele dieser Tests doppelt und dreifach verrechnet wurden oder gar nie stattgefunden haben.
36 Tests, die es nie gab
Der Familie von Herbert Schir aus Rapperswil-Jona wurden 36 erfundene Tests verrechnet. Gesamtkosten 1'450 Franken. Diese verrechneten Tests hat er zeitlich geordnet und stellte fest, dass sie «bombensicher» nie stattgefunden haben. Zum Teil seien er und seine Familie zur fraglichen Zeit im Ausland gewesen, sagte er dem Kassensturz-Reporter Flurin Maissen.
Verrechnet wurden die Tests der Familie Schirs von drei Ärzten, von denen einer unterdessen verstorben ist. Bei den Ärzten handelt es sich um Dr. med. Eric X. Jensen aus Schwyz und das «Avegna Medial Center» im Kanton Luzern unter der Leitung von Dr. Jens Westphal. Auf die Fragen der TV-Sendung antworteten sie nicht. Ihr Anwalt teilte lediglich mit: «Mit der Abrechnung der durchgeführten Tests hatten die beiden Ärzte nichts zu tun.»
Bahnhofapotheke Rapperswil
Viele der betroffenen «Getesteten», auch Herbert Schirs, waren Kunden bei der Rapperswiler Bahnhof-Apotheke oder sie liessen sich in einem 19 Covid-Zentren testen, die unter dem Namen der Rapperswiler Apotheke laufen.
Der Inhaber der Apotheke will keine Stellung beziehen, er sei «lediglich für die medizinische Qualität der Testergebnisse verantwortlich» gewesen. Die Testzentren habe eine Drittfirma betrieben. Der Inhaber teilt mit: «In welcher Form von Betreiber Datensätze entwendet oder missbräuchlich verwendet wurden, kann ich nicht beurteilen.»