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Porno-Affäre bei Schützengarten

Bild: Archiv
Eine Sekretärin prangerte an, dass ihr Chef am Arbeitsplatz regelmässig Pornos konsumiere. Kurz darauf musste sie ihre Stelle in einem Schützengarten-Betrieb räumen – obwohl der Kadermann die Verfehlungen zugab.

In einem Schützengarten-Betrieb musste eine Sekretärin gehen, nachdem sie sich über den regelmässigen Pornokonsum inkl. Onanieeinlagen ihres Chefs beklagt hatte, berichtet blick.ch. Der fehlbare Chef gab die Verfehlungen zwar schriftlich zu, fing aber an, die 59-Jährige ständig zu kritisieren, nachdem sie ihn mit ihren Vorwürfen konfrontiert hatte. Und bald folge die Kündigung – wegen «mangelhafter Leistung».

Die Sekretärin nahm sich einen Anwalt, damit landete der Fall in der obersten Chefetage der Brauerei. Diese gab zwar zu, die Verstösse seien «offenkundig gravierend» gewesen, aber: «Ihre Klientin hat erst nach Jahren eine Beschwerde vorgetragen und arbeitet auch heute noch jeden Tag mit ihm zusammen.» Deshalb beliessen es die Schüga-Oberen bei einer Verwarnung für den Onanisten und der Kündigung der Sekretärin. Diese sei «leistungs- und verhaltensbasiert» erfolgt.

Die Entlassung der Mitarbeiterin wurde trotz allem zurückgezogen, um Sekretärin und Chef wieder an ihre Arbeitsplätze zu schicken. Zwar hörten die Porno-Zwischenfälle auf. Aber das Verhältnis zwischen dem Vorgesetzten und der kaufmännischen Mitarbeiterin war zerrüttet. 

Die 59-Jährige wurde daraufhin innerhalb von Schützengarten umplatziert. Die Büromitarbeiterin landete als Verkäuferin in einem Getränkemarkt. Dort fühlte sich die Sekretärin überfordert und gemobbt, lange hielt sie den Druck nicht aus. Sie wurde krankgeschrieben, das Arbeitsverhältnis per Sommer 2022 aufgelöst, die Frau bekam 8'000 Franken plus einen Monatslohn als Genugtuung. Dafür wurden die Vorgänge im Chefbüro zum Betriebsgeheimnis erklärt, über das sie mit niemandem sprechen darf.

Tut sie aber doch, weil sie keinen Frieden mit der Situation findet: Sie wendet sich an den Blick und macht die Geschichte öffentlich. Am liebsten würde sie zurück in ihren alten Job – «einfach ohne den Chef und seine Pornos».

 

rheintal24/stgallen24/stz.