Friedli sagte an der Pressekonferenz im Festzelt auf dem Melser Viehschauplatz Amperdell, dass sie zu fest mit dem Toggenburg und dem Kanton St. Gallen verbunden sei, als das sie ihren Lebensmittelpunkt nun nach Bern verlegen wolle. Auch sei ihr wichtig, auch künftig die St. Galler Anliegen in der Bundeshauptstadt vertreten zu können.
Zwar führe fühle sie sich geehrt, dass ihr Name als Nachfolgerin des zurücktretenden Bundesrats Ueli Maurer gefallen sei: «Für eine Bundesratskandidatur muss man mit voller Überzeugung und mit vollem Herzen dabei sein. Das wäre bei mir nicht der Fall.» Stattdessen wolle sie die Nachfolge von SP-Mann Paul Rechsteiner im Ständerat antreten.
Die 45-jährige Esther Friedli sitzt seit 2019 im Nationalrat. Bei ihrer Wahl überflügelte sie zwei Bisherige, die SVP verlor aber einen Sitz. Die Partnerin des früheren Nationalrats und ehemaligen SVP-Parteipräsidenten Toni Brunner hatte zuvor kein politisches Amt inne.
Auch Gysi will in den Ständerat
Vergangene Woche hatte der heutige St. Galler Ständerat Paul Rechsteiner seinen Rücktritt auf Ende Dezember erklärt. Damit war der Wahlkampf für die Nachfolge eröffnet. Erwartet wird, dass sich Kandidierende von FDP, SP, SVP und den Grünen bewerben werden.
Am Donnerstagnachmittag hatte bereits die St. Galler SP-Nationalrätin Barbara Gysi angekündigt, dass sie für den Ständerat antreten will.