Judith und Mathew Zacharias haben die Gemeinde Bad Ragaz darüber informiert, dass sie per Ende 2023 keinen Vertrag mehr als Pächterehepaar im «Giessenpark» unterzeichnen werden. Die Infrastruktur mit Freibad, Campingplatz und Restaurant hatte sich in den letzten Jahren unter der innovativen Regie der Zacharias’ zu einem beliebten Treffpunkt für Einheimische wie Auswärtige gleichermassen entwickelt. Mathew Zacharias bestätigte auf Anfrage eine entsprechende Information der Redaktion. Er nannte «familiäre Überlegungen» als Gründe für seinen Entscheid. Weiter äussern wollte er sich nicht.
Triet: «Noch nichts Schriftliches»
Dass die Zacharias etwas kürzer treten möchten, ist angesichts der offensichtlich gigantischen Präsenzzeit, die das Ehepaar mit zwei Kindern im «Giessenpark» leistet, plausibel. Allerdings machen seit ein, zwei Jahren in Bad Ragaz auch Geschichten die Runde, wonach das Verhältnis zwischen den Zacharias und der Gemeinde Bad Ragaz – ihr gehören die Anlagen – angespannt sein soll.
Vize-Gemeinderatspräsident Göpfi Triet – er steht der Kommission Giessenparkbad vor – bestätigte auf Anfrage, dass das Ehepaar Zacharias den Rat darüber informiert hat, dass es per Ende 2023 nicht mehr im «Giessenpark» vor Ort sein werde. Triet: «Schriftlich haben wir diesen Entscheid allerdings noch nicht erhalten. Der Gemeinderat wäre weiterhin offen dafür, auch über das Jahr 2023 hinaus mit dem Ehepaar Zacharias zusammenzuarbeiten.»
Stellt sich die Frage, ob der Bad Ragazer Gemeinderat in den aktuell auch für das Jahr 2023 laufenden Vertragsverhandlungen zu hohe Forderungen an die Zacharias gestellt haben könnte, wie es da und dort kolportiert wird. Triet verneint: «Selbstverständlich gibt und gab es bei einem so komplexen Geschäft zwischen Verpächter und Mieter teilweise Diskussionen, in letzter Zeit unter anderem auch um die Übernahme von Coronakosten. Doch der Gemeinderat hat immer Hand geboten, und wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu den Zacharias.»
Der Gemeinderat würde es ausserordentlich bedauern, wenn der Pachtvertrag per Ende 2023 tatsächlich nicht mehr erneuert werde. Triet: «Judith und Mathew Zacharias haben den Auftrag des Gemeinderates, den Betrieb des Bades zu sichern, und sie machen einen super Job. Doch natürlich ist das letztlich ihr Entscheid.»