Seit Monaten, genau genommen seit 30 Proben, schlagen sich die Laiendarstellerinnen und Laiendarsteller der Trachtengruppe Wangs Wortkeulen an den Kopf, sodass bei der Premiere vom Schwank «S Lotti isch en Flotti», bestimmt kein Zuschauerauge trocken bleibt. Die Schwindeleien und Wortverdrehereien in diesem Stück gehen so weit, bis Tacheles geredet wird, was in der 60-minütigen Handlung zu einer abrupten Wendung führt. Dies aber ganz zum Gaudi des Publikums.
Vorhang auf: Lotti steht im Morgenmantel vor dem Spiegel und seufzt: «Ach, wie ich usseh. Mini beschtä Täg sind verbii. Do isch emol alles straff gsii. Und jetzt? Die reinscht Katastrophe. Die hängenden Gärten von Babylon sind ä Drägg dagägä.» Und wie üblich bei einem lustigen Stück – die Wende zum Guten kommt auf den letzten Drücker.
Buntes Rahmenprogramm
Die Nachmittagsvorstellung am Sonntag, 30. Oktober, um 14 Uhr ist besonders für Kinder, Familien und ältere Semester geeignet. Wie gewohnt geht die Abendvorstellung vor Allerheiligen, also am 31. Oktober, um 20 Uhr im «Sternensaal» in Wangs über die Bühne. Wie seit Jahrzehnten schon rundet ein buntes Rahmenprogramm die urchige Heimatveranstaltung ab.
Mit Volkstänzen – begleitet von der Trachtenmusik Good (Mels) – möchte Tanzleiterin Petra Linder mit ihren Protagonisten und Protagonistinnen das Publikum unterhalten. Heuer sind die einstudierten Reigen speziell: Sämtliche Stücke stammen aus der Region. Darunter «Wy vum Steinersteg» oder «Erinnerungswalzer Heidiland».
Die Gastformation aus Vilters, der Jodler-Klub Pizol unter der Leitung von Mario Küttel, rundet das Bühnenprogramm ab. Im Anschluss kann das Tanzbein zu Melodien des Duos Amarenas geschwungen werden.
Neue Regisseurin in Wangs
Als brandneues Stück findet der Schwank «S Lotti isch en Flotti» den Weg auf die Bühne der Trachtengruppe Wangs. Zum ersten Mal führt Andrea Schlegel aus Eichberg (Altstätten) die Regie. Mit ihr kommt frischer Wind auf die Bühne der Brauchtumsleute. Sie ist eine Frau, die haargenau weiss, was sie will. Seit drei Monaten bekommen das im positiven Sinn alle sieben Mimikerinnen und Mimiker beim Einstudieren der Handlung zu spüren. Ein Greenhorn ist die aufgestellte und geerdete Frau keinesfalls. Über zehn Jahre war sie zuvor ein Aktivposten in der Landjugend Kamor in Altstätten. Der Liebe wegen landete die Frohnatur im Sarganserland. Was auch zur Übernahme der Bühneninszenierung führte.
In 30 Proben wurde unter Berücksichtigung der Stärken jedes und jeder einzelnen Darstellenden der erheiternde Schwank zur Premierenreife gebracht. Resümee: Es darf wieder lauthals und vor allem öffentlich gelacht werden. Platzreservierung von Montag bis Freitag, von 9 bis 11 Uhr und 16 bis 18 Uhr unter Telefon 076 336 64 21.