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Mels
25.10.2022

Das Bier von hier

Die Frau hinter dem Tresen: Alicja Dymczak ist gemeinsam mit ihrem Ehemann Alex van der Kooij das Gesicht hinter den Bieren von «Peak River Craft Beers».
Die Frau hinter dem Tresen: Alicja Dymczak ist gemeinsam mit ihrem Ehemann Alex van der Kooij das Gesicht hinter den Bieren von «Peak River Craft Beers». Bild: Gianluca Volpe
Ein Ehepaar hat sich in Mels den Traum vom eigenen Bier erfüllt. Das im Dorfkern gebraute «Peak River Craft Beer» befindet sich zwar noch in den Kinderschuhen, hat trotzdem schon seine treuen Abnehmer gefunden.

Wasser, Gerstenmalz, Hafer, Hopfen und Hefe fliessen im Zentrum von Mels zusammen und bilden nach vier Wochen langer Fermentierung das Pale Ale der Brauerei Peak River. «Doch ganz so einfach wie das klingt, ist es bei Weitem nicht», sagt Alicja Dymczak, die gemeinsam mit ihrem Mann Alex van der Kooij vor rund fünf Jahren das Bierbrauen als Hobby für sich entdeckt hat. «Wir beide waren schon immer verrückt nach Bier und haben uns, wo auch immer wir gerade waren, durch die lokalen Biere ‘hindurchgetestet’», erklärt Dymczak. Aus den anfänglichen 20 Litern pro Brauprozess wurden rasch 150 und so haben sich die beiden entschieden, ihren Traum vom eigenen Bier mit der Kommerzialisierung auf die nächste Stufe zu heben.

Wenn Frauen Bier brauen

Ihr Ehemann war es hauptsächlich, der in den vergangenen zwei Jahren an den Rezepturen der beiden Hausbiere «Bushwalker» und «Outsider» getüftelt und sie verfeinert hat. «Das Brauen ist bei Peak River hingegen ‘Frauensache’», sagt Dymczak mit einem Lächeln. Das habe auch schon für so manch eine hochgezogene Augenbraue gesorgt. Der Geschmack des Biers habe diese aber dann schnell wieder beschwichtigt. Als Bierliebhaberin will sie ihre Leidenschaft mit so vielen Menschen wie möglich teilen. Das auf Zimmertemperatur fermentierte Pale Ale und India Pale Ale (IPA) aus dem Hause Peak River soll dabei helfen. Dieses weise durch die spezielle Herstellungsart einen fruchtigeren Geschmack auf und sei deshalb auch bei Menschen, denen konventionelles Bier nicht schmeckt, besonders beliebt.

Sie selber nennen sich noch Nanobrauerei, was sie mit den momentan noch kleineren Mengen an Bier, die sie produzieren, begründen. «Pro Woche produziere ich rund 200 Liter Bier, was sich auf den Monat gerechnet auf 2000 Flaschen beläuft», sagt Dymczak. Vom Malen des Malzes bis hin zum Abfüllen und Etikettieren werde bei Peak River alles von Hand bewerkstelligt.

Die Biere aus der kleinen und feinen Brauerei sollten sich vor allem von regulären 08/15-Lagerbieren unterscheiden. Ganz nach dem Motto «Zurück zum Ursprung» wollten Dymczak und van der Kooij ein Bier brauen, das vor allem eines hat: Charakter.

Zurück zum Ursprung des Biers

Wie der Name Peak River – eine Zusammensetzung aus den Wörtern Fluss und Berggipfel – schon andeutet, soll dies besonders naturnahe geschehen. «Wir lieben die Berge, Natur und die Landschaft und sind deshalb auch aus der Stadt hier in die Region gezogen», sagt Dymczak. Im Geschmack der Melser Biere soll sich ebenfalls das Wilde und die Naturverbundenheit widerspiegeln. Das alkoholhaltige Getränk wird zudem in einem vollständig natürlichen Prozess und mit Zutaten ohne Zusatzstoffen produziert. «Wie damals also», fasst die Braumeisterin zusammen.

Momentan dürfen sie sich bereits über erste Verkaufserfolge freuen. «Wir produzieren monatlich rund 2000 Biere und verkaufen bereits rund 70 Prozent davon», so Dymczak. Dazu kommt, dass sie ihr Bier bereits in Lokalen wie dem «Lattmann’s», dem Rathauskeller Mels sowie dem Golfclub Heidiland ausschenken dürfen. Besonders stolz sei man bei Peak River, bereits in der bekannten Vertriebskette Drinks of the World einen Platz im Regal gefunden zu haben.

Planung für die Zukunft

Das grosse Ziel des Brauereipaars wäre, eine eigene Bar in Mels und gleichzeitig einen Treffpunkt für Bierliebhaber zu eröffnen. Bereits jetzt können an der Wangserstrasse 18 an ausgewählten Tagen die neusten Kreationen sowie das Pale Ale und India Pale Ale probiert werden. Direktverkauf und Degustation an der in der Brauerei improvisierten Bar sind am Freitag von 17 bis 19 Uhr und am Samstag von 10 bis 12 Uhr möglich. Ebenfalls angeboten werden private Tastings und wer Biernachschub direkt nach Hause möchte, kann diesen vereinfacht über den Onlineshop bestellen.

www.peakriver.ch

Gianluca Volpe/sardona24