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29.10.2022

Fast normale Honigernte im Jahr 2022

Zur Erzeugung von 1 kg Honig sind 100'000 Sammelflüge sowie eine aufwändige Verarbeitung von Blütennektar oder Honigtau durch die Bienen nötig.
Zur Erzeugung von 1 kg Honig sind 100'000 Sammelflüge sowie eine aufwändige Verarbeitung von Blütennektar oder Honigtau durch die Bienen nötig. Bild: © bienen.ch
Nach der Rekord-Honigernte 2020 mit bis zu 30 kg Honig pro Bienenvolk und dem wetterbedingten Absturz 2021 mit nur 7 kg pro Volk war die diesjährige Honigernte mit 24 kg pro Volk im Schnitt fast wieder normal.

Das Wetter im 2022

Laut Klimabulletin von Meteo Schweiz begann das Jahr beidseits der Alpen bereits sehr sonnig und trocken. Dieser Wettercharakter setzte sich im Frühling und dann im Sommer weiter fort. Die bekannten Wettersingularitäten (Eisheiligen im Mai und die Schafskälte im Juni) waren nur schwach ausgeprägt und insbesondere frostfrei im Gegensatz zum Vorjahr. Bis zu drei Hitzewellen überzogen die Schweiz ab Juni und waren am ausgeprägtesten in der Westschweiz. Das Tessin und die Bündner Südtäler wurden von mehreren Hagelzügen getroffen, welche lokal auch das Blütenangebot zunichte machten.

Überdurchschnittliche Frühlings- und ansprechende Sommer-Honigernten

Die Frühlingshonigernte lieferte mit 12,4 kg pro Volk schweizweit überdurchschnittliche Mengen (Durchschnitt der letzten 13 Jahre: 7,7 kg). Dies ist im Einklang mit einer sehr guten Bestäubungsleistung der Bienen mit entsprechend hohen Erträgen bei der Kirschen- und Zwetschgenernte. Auch die Apfelernte fiel sehr gut aus. Im Tessin gab es regional eine sehr gute Marroni-Ernte, wo die Hagelschäden dies zugelassen haben.

Die mittlere schweizweite Sommer-Honigernte betrug 11,5 kg pro Bienenvolk (langjähriger Durchschnitt 12,8 kg) und die Gesamt-Jahresernte 23,9 kg pro Bienenvolk (langjähriger Durchschnitt: 20,4 kg).

Umfrage von BienenSchweiz

Diese Zahlen ergeben sich aus der jährlichen Umfrage von BienenSchweiz, an der 2022 mehr als 1'250 ImkerInnen mit knapp 1'500 Bienenständen teilgenommen haben.

Im schlechten Honigjahr 2021 war das Tessin vom schlechten Wetter verschont geblieben und konnte den Honigliebhabern auf der Alpennordseite aushelfen. In diesem Jahr war die Honigernte im Tessin auch gut, aber fiel wegen der Hagelzüge und der langen Trockenheit etwas ab. Stattdessen wurden in den Westschweizer Kantonen Waadt, Freiburg und Jura die grössten Honigmengen geerntet. Das Tessin liegt im Mittelfeld, was im Vergleich zu früher eher ungewöhnlich ist. Diese Beobachtung korreliert mit den Hitzewellen, die im Westen ausgeprägter waren. Die Zentral- und Ostschweizer Kantone figurieren am Ende der Rangliste.

Somit ergibt das die folgende kantonale Verteilung der Gesamthonigmengen (Frühling und Sommer) in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein:

Verteilung der Gesamthonigmengen (Frühling und Sommer) in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein. Bild: © bienen.ch

apisuisse

Apisuisse vertritt als Dachverband der Schweizer Bienenzüchtervereine die Interessen von rund 18'000 Imkerinnen und Imkern in der Schweiz und pflegt den Kontakt zur Bundespolitik sowie zu internationalen Bienenorganisationen. Apisuisse ist weiter Ansprechpartner der Bundesämter zu bienenrelevanten Themen und koordiniert die Aufgaben der drei Landesverbände BienenSchweiz (Imkerverband der deutschen und rätoromanischen Schweiz), SAR (Société Romande d’Apiculture) und FTA (Federazione Ticinese Apicoltori).

Apisuisse hat zwei Tochtergesellschaften: Mit der apiservice GmbH (bestehend aus dem Bienengesundheitsdienst und der Fachstelle Zucht) betreibt sie das nationale Beratungs- und Kompetenzzentrum rund um die Imkerei. Mit der Imkerbildung Schweiz GmbH bietet sie schweizweit eine professionelle Imker-Aus- und Weiterbildung bis hin zum eidgenössischen Fachausweis an.

PD, apisuisse