Im Restaurant «Älpli» feierten vor eineinhalb Jahren geschätzt 90 Personen eine illegale Party und damit ihren Widerstand gegen die damals geltenden Corona-Massnahmen. Die Folge waren dutzende Verfahren. Ein Teil der Teilnehmer wurde schuldig gesprochen und andere kamen mangels Beweisen straffrei weg.
Offen sind aktuell noch sechs Verfahren, wie die Linth-Zeitung schreibt. Darunter die Fälle der Wirtin, des Organisators und des Hauptredners. Ihre Fälle werden bald vor dem Kreisgericht See-Gaster behandelt.
Ordnungsbussen zu Hauf
30 Teilnehmer wurden an Ort und Stelle von der Polizei verzeigt. Viele von ihnen erhoben dagegen Einsprache.
Sie hatten dem Redner geglaubt, der sagte, dass sie damit um eine Busse herumkommen. Die Linth Zeitung schreibt: «Da waren viele schlecht beraten. Statt Ordnungsbussen flatterten ihnen Strafbefehle der Staatsanwaltschaft ins Haus. Statt 100 Franken mussten sie 300 Franken bezahlen.»
Redner, Gastgeber und Wirtin vor Gericht
Das Gerichtsverfahren gegen die Wirtin, den Organisator und den Veranstaltungsredner ist aktuell vor dem Kreisgericht See-Gaster hängig. Das sagt Leo-Philippe Menzel, Sprecher der St.Galler Staatsanwaltschaft.
Die Verfahren haben sich wegen diverser Einsprachen verzögert, von denen eine bis zum Bundgericht in Lausanne ging, wo die Kläger verloren.
Das Gericht in Uznach wird sich unter anderem mit der Frage beschäftigen müssen, ob die Wirtin zu Recht einen Strafbefehl in der Höhe von 2'160 Franken erhalten hat und ob der Redner 1'500 Franken bezahlen muss.
Älpli weiterhin offen
Klar ist unterdessen auch, dass der Wirtin das Wirtepatent zu Recht entzogen wurde. Der Kanton stützte die Entscheidung des Gemeinderats von Gommiswald. Trotzdem betreibt die Wirtin weiterhin und zwar legal das Restaurant «Älpli» in Gommiswald.
Sie tut das mit einem Patent, der ihr von einer anderen Person zur Verfügung gestellt wurden. «Wer das ist, bleibt unklar», schreibt die Linth Zeitung.