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«Die Mitte» sagt Nein zu Tempo 30

Bild: Archiv
Die Parteileitung der Mitte Stadt St.Gallen hat im Rahmen der Vernehmlassung «Stadttempo» eine kritische Rückmeldung zur Einführung von Tempo 30 auf den Hauptverkehrsachsen eingereicht.

Die Mitte Stadt St.Gallen zeigt sich überrascht und enttäuscht über die geplante massive Ausdehnung von Tempo-30 auf die Hauptverkehrsachsen. Das Konzept erweckt den Eindruck einer Salamitaktik mit der klaren Absicht, das Temporegime flächendeckend in der Stadt St. Gallen einzuführen.

Zudem irritiert der Zeitpunkt der Publikation. Die Ankündigung einer Tempo-30-Umsetzung während einer Totalsanierung der Stadtautobahn mit den damit verbundenen Umleitungen durch die Stadt, sowie der aktuellen Sanierung der Zürcher Strasse, lässt keine unabhängige Betrachtung zu und wird geschickt genutzt, flächendeckend Tempo-30 zu propagieren.

Das Konzept «Stadttempo» wird daher in der vorliegenden Form klar abgelehnt

Das Hauptargument der Lärmreduktion lässt sich auf den Hauptachsen aber nicht ausschliesslich durch das neue Temporegime durchsetzen und ist aus Sicht der Partei zu kurz gegriffen. Andere Aspekte werden zu Unrecht völlig vernachlässigt.

«Entsprechend dem Strategiepapier setzen wir uns für eine lebenswerte Stadt mit attraktiven Lebensräumen ein. Dazu gehört ein funktions- und nutzergerechtes Netz an öffentlichen Räumen, Infrastrukturen mit Ergänzungsfunktion, kurze Wege zu den städtischen Angeboten und starke Verbindungsachsen mit verkehrsberuhigten Quartieren», sagt Mitte-Präsident Ivo Liechti.

«Wir unterstützen ein Strassen- und Wegnetz, welches über starke Verbindungsachsen die Erschliessung des Stadtgebietes sicherstellt und gleichzeitig die Quartiere vor dem Verkehr schützt, welcher nicht ins Quartier gehört. Auch die wirtschaftlichen Folgen einer flächendeckenden Einführung von Tempo-30 gilt es zu berücksichtigen. So schwächt die Verlangsamung der Hauptstrassen die Attraktivität der Stadt als Arbeitsort weiter», ergänzt Adrian Scheibler, Beisitzer der Parteileitung.

Insbesondere KMU im gewerblichen Betrieb sind auf eine gute Strassenerschliessung angewiesen

Ihnen wird mit der flächendeckenden Einführung das Wirtschaften weiter erschwert.Die Absicht des Konzeptes, innerorts den Lärm zu reduzieren, die Verkehrssicherheit zu erhöhen, eine Minderung der Umweltbelastung zu erreichen und somit die Wohn- und Raumqualität zu erhöhen, ist in der Stossrichtung zu begrüssen.

«Die Mitte Stadt St. Gallen fordert jedoch eine differenzierte Betrachtung nach dem bewährten Kammer-Achsen-Prinzip und eine neue Gesamtbeurteilung. Für die Mitte-Partei ist die Stadt nicht nur ein Wohnort, sondern auch ein Arbeitsort. Neben ruhigen Dienstleistungsbetrieben soll weiterhin auch die gewerbliche Arbeit möglich sein», so Liechti und Scheibler

Die Voraussetzungen dazu muss die Stadt auch in Zukunft bereitstellen. Dazu gehören Verkehrsachsen, die in erster Linie für die leistungsfähige Abwicklung des städtischen Verkehrs verantwortlich sind.

Die Stadt-St.Galler Mitte fordert daher:
• Die Einführung von Tempo-30 ist auf das untergeordnete Strassennetz zu reduzieren.
• Auf den Hauptverkehrsachsen ist weiterhin Tempo-50 anzuordnen.

PD/stgallen24