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30.12.2022

Die Holmikers sind zurück in der Zirkuswelt

Die Holmikers in Aktion: Auftritt im Heilbronner Weihnachtscircus.
Die Holmikers in Aktion: Auftritt im Heilbronner Weihnachtscircus. Bild: Pressedienst
Seit dem 13. Dezember atmen die Holmikers wieder Zirkusluft. Die Melser Barren-Klamauk-Turner gehören am 22. Heilbronner Weihnachtscircus zu den Publikumslieblingen – das erste längere Engagement seit Corona.

Im grossen Zelt für rund 2000 Zuschauer auf der Theresienwiese finden in der baden-württembergischen Stadt mit knapp 130 000 Einwohnern bis am 8. Januar insgesamt 47 Vorstellungen statt. Um die vier Wochen von der ersten Probe bis zur Dernière abdecken zu können, sind 24 Holmikers im Alter zwischen 18 und 40 Jahren im Einsatz, von denen einige ihr Debüt geben und andere aus dem holmischen Vorruhestand geholt wurden.

Viele Preisträger vor Ort

In der Regel wird die Horrorshow zu neunt aufgeführt. Vier Holmikers – Christian Mahler, Silvan Kalberer, Mario Rothenberger und Benjamin Schmitt – sind für das ganze Engagement in die Zirkuswelt eingetaucht, der Rest des Teams wird fortlaufend ausgewechselt. Schichtwechsel ist in der Regel jeweils am Montag. Nur so ist es den einzigen Hobbyartisten unter lauter Vollprofis möglich, solche Auftrittsmöglichkeiten wahrzunehmen. Für die beiden Chefs Thomas Mathis und Luca Müller wird die Personalplanung immer wieder zu einem anspruchsvollen Puzzle. Auch die diversen Trainings mit der ganzen Mannschaft mussten gut organisiert sein, damit die Abläufe bei jeder Crew eingespielt waren bis zum ersten gemeinsamen Auftritt.

Der Heilbronner Weihnachtscircus steht etwas im Schatten des Pendants im nahen Stuttgart, wo die Holmikers auch schon engagiert waren. Doch das Programm ist hochkarätig, die Holmikers sind nur einer von vielen Acts, die am bedeutendsten Zirkusfestival in Monte Carlo schon zu den Preisgekrönten gehört haben. Die Menschen vor Ort wissen diese Qualität zu honorieren, die Auslastung der Tribünen ist jedenfalls sehr hoch. Wieder einmal dürfen die Holmikers erleben, wie begeisterungsfähig das deutsche Publikum ist. Sie kommen jeweils als letzte Nummer vor der Pause an die Reihe – und mischen sich während der Pause unter die Menschenmenge im Foyer, um für Erinnerungsfotos zu posieren.

Eine grosse (Zirkus-)Familie

Das Heilbronner Ensemble besteht aus Artistinnen und Artisten von überall her: Mongolei, Norwegen, Usbekistan, Frankreich, Mexiko, Italien – oder eben Mels. Auffallend ist das Fehlen von Acts aus zwei der bedeutendsten Zirkusnationen, Russland und China – aus bekannten Gründen. Wieder einmal dürfen die Holmikers erleben, wie schnell die Mitwirkenden von einer Ansammlung Unbekannter zur viel zitierten Zirkusfamilie verschmelzen. Die Wartezeiten zwischen Auftritt und Schlussbild, zwischen Nachmittags- und Abendvorstellung vergehen im Nu.

Das Holmikers-Abteil im Garderobenzelt wurde vor allem während des Finals der Fussball-WM zum Hotspot. Die Holmikers haben für Videoanalysen ihres Programms jeweils einen Fernsehbildschirm dabei, der am 18. Dezember zum Epizentrum eines kleinen Backstage-Public-Viewings wurde. Die Sympathien waren zum Leidwesen des französischen Illusionisten Vincent Vignaud sehr einseitig zugunsten Argentiniens verteilt.

Ein Teil des Ensembles lebt in Wohnwagen gleich neben dem grossen Zelt, die Holmikers und einige andere sind in einem Hotel in Gehdistanz zur Theresienwiese untergebracht. Ab und zu liegt ein Abstecher ins Heilbronner Nachtleben drin, und für Festtagsstimmung sorgen die sympathischen Macher dieses traditionellen Anlasses. Sei es mit einer kleinen Premierenfeier oder mit der gemeinsamen Weihnachtsparty für alle Artisten und Mitarbeiter an Heiligabend. Schon jetzt scheint klar: Die Holmikers werden das Engagement in Heilbronn in bester Erinnerung behalten.

sardona24