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Freizeit
28.01.2023

Velofahren im Winter: Darauf ist zu achten

Der Winter hat wieder Einzug gehalten. Wer trotz der Kälte mit dem Velo unterwegs ist, achtet auf Kleidung, Licht und ein wintertaugliches Velo.
Der Winter hat wieder Einzug gehalten. Wer trotz der Kälte mit dem Velo unterwegs ist, achtet auf Kleidung, Licht und ein wintertaugliches Velo. Bild: Kanton SG
Velofahrende sind sehr unterschiedlich vom Schnee betroffen. Viele Gemeinden und Städte sind aufgrund ihrer Höhenlage jährlich stark von Schnee betroffen. Insbesondere für die Velofahrenden ist es umso wichtiger, sich im Winter richtig zu verhalten.

Auch wenn die Winter nicht mehr ganz so schneereich sind wie vor dreissig Jahren, gibt es noch immer einige Tage im Jahr, an welchen die Strassen schneebedeckt oder zumindest vereist sind. Da gilt es besonders mit dem Velo vorsichtig zu fahren, um andere und auch sich selber zu schützen. Nachfolgend werden einige Tipps und Tricks aufgeführt, welche eine Velofahrt im Winter sicherer machen.

Geeignete Kleidung


Jacke und Hose
Im Winter sollte insbesondere die Jacke wind- und wasserdicht sein. Um Erkältungen und ein mögliches Schwitzen zu verhindern, sollte die Kleidung atmungsaktiv sein. Damit ist schon einmal für das persönliche Wohlbefinden auf dem Velo gesorgt. Ein nasser Schnee führt dazu, dass sich Tropfen bilden, welche über die Jacke auf die Hose und weiter in Richtung Schuhe gleiten. Mit einer langen (Regen-)Hose, welche über die Schuhe reicht, kann verhindert werden, dass man mit nassen Socken am Arbeitsplatz ankommt. Zudem sind damit auch die Knöchel geschützt, so dass die Kälte nicht von unten nach oben wandert. Mit einer farbigen Jacke bringt man nicht nur Farbe in den grauen Alltag, sondern man ist auch für die anderen Verkehrsteilnehmenden gut sichtbar. Zusätzlich sind Reflektoren an der Jacke oder eine Warnweste empfehlenswert, da sie die Sichtbarkeit erhöhen und so die Unfallgefahr verringern. Die perfekte Jacke ist an der Vorderseite winddicht und am Rücken atmungsaktiv. Atmungsaktive Funktionswäsche hilft der Gesundheit und dem Wohlbefinden. Im Sommer kann diese für das Wandern genutzt werden.

Helm, Handschuhe und Schuhe
Gerade bei Schnee kann ein Sturz – oder zumindest ein gekonntes Umkippen – nie ganz verhindert werden. Ein Helm und darunter eine warme Kopfbedeckung führen dazu, dass die Wärme am Kopf bleibt und dieser im Notfall gut geschützt ist. Wie bei der Jacke sollte auch ein Helm eine helle Farbe aufweisen oder mit einem hellen Überzug oder mit Reflektoren ausgestattet sein. Für eine gute Bremsbereitschaft sind warme Hände wichtig. Gute Handschuhe helfen dabei, die Finger warm zu halten. Bei Handschuhen ist darauf zu achten, dass diese nicht zu dick, aber wind- und wasserfest sind. Bei Schuhen ist ein griffiges Profil von Vorteil, so dass man auch aus dem Stand schnell wieder auf den Pedalen ist, um vorwärts zu kommen. Überschuhe sorgen zusätzlich für warme und trockene Füsse, da sie Wind und Feuchtigkeit abhalten.

Wintertaugliches Velo


Die richtige Pflege
Ohne Schutzblech wird der Rücken nicht nur beim Mountainbiken schmutzig, sondern auch im Winter auf einem Asphaltbelag. Das Schmelz- und Salzwasser macht nicht nur die Jacke nass, sondern greift auch das Material des Velos an. Neben einem tiefgezogenen Schutzblech hilft es, das Velo öfters zu waschen und insbesondere die Kette regelmässig zu ölen. Um morgens Stress zu vermeiden, lohnt es sich, das Velo möglichst in einer Garage oder einem Unterstand abzustellen, so dass es ohne Putzaktion sofort fahrbereit ist. Ebenso hilft ein Sattelschutz, damit zumindest das Trocknen des Velosattels wegfällt. Das Profil der Pneus sorgt dafür, dass das Velo einen möglichst guten Halt auf glatten Strassen hat. Bei vielen Velofahrten über Schnee und Eis empfiehlt es sich, Pneus mit Spikes zu besorgen.

Sichtbarkeit
Nicht nur bei der Kleidung ist die gute Sichtbarkeit wichtig. Ein Velo muss mit einem Vorderlicht und einem Rücklicht ausgestattet sein, damit die velofahrende Person von Weitem erkennbar ist. Bei akkubetriebenen Lichtern ist es wichtig, diese frühzeitig wieder zu laden, so dass böse Überraschungen am Morgen ausbleiben. Speichenreflektoren oder «Katzenaugen» am Velo helfen zusätzlich, die Sichtbarkeit zu verstärken. Gute Bremsen sorgen dafür, dass der Bremsweg kurz bleibt und die Bremskraft stärker wirkt.

E-Bikes
Im Zeitalter der E-Bikes sind die Batterien besonders wichtig. Durch die Kälte entladen sich die Batterien schneller – die Leistung und die Reichweite sinken. Entsprechend sollten diese immer mit in die Wärme genommen werden. Ist dies nicht möglich, ist es umso wichtiger, dass das Velo an einem geschützten Ort aufbewahrt wird. Eine Neopren-Akkuhülle kann helfen, dass die Batterie länger warm bleibt und damit die Reichweite erhöht wird. Die Batterie sollte erst dann aufgeladen werden, wenn diese Zimmertemperatur erreicht hat. Damit wird verhindert, dass ein plötzlicher Temperaturwechsel zu Kondenswasser und damit zu Schäden führt. Zudem lässt sich eine zu kalte Batterie nicht vollständig laden.

Fahrweise im Winter


Nicht nur beim Velo und bei der Kleidung gibt es Punkte, welche eine Velofahrt sicherer und bequemer machen. Auch Einstellungen beim Velo und gekonnte Anpassungen beim Verhalten sind wissenswert.

Sattel tiefer stellen
Das Sicherheitsgefühl wird verstärkt, indem man im Notfall schneller mit den Füssen auf dem Boden ist und damit Fahrfehler ausgeglichen werden können.

Luftdruck in den Pneus reduzieren
Für ein besseres Fahrverhalten und um die Bodenhaftung tendenziell zu erhöhen, lohnt es sich, den Luftdruck etwas zu reduzieren. Dabei ist zu beachten, dass das Minimum des Luftdrucks nicht unterschritten wird. Die Angaben dazu befinden sich an den Flanken des Reifens. Auch im Fachhandel wird Ihnen geholfen.

Markierungen beachten
Sind Strassenmarkierungen sichtbar, so liegt zwar wenig Schnee, diese sind bei Nässe aber besonders rutschig. Achten Sie bei Radstreifen, Fussgängerstreifen oder sonstigen Markierungen darauf, keine ruckartigen Bewegungen zu machen.

Brücken und schattige Orte
Besondere Vorsicht gilt auf Brücken, in Wäldern oder schattigen Bereichen. Dort sind die Temperaturen tiefer und die Beläge kälter und damit rutschiger.

Nicht zu stark in die Kurven liegen
Der Neigungswinkel beim Befahren von einer Kurve sollte rund 10-Grad nicht übersteigen. Weiter sollte in den Kurven weder getreten noch gebremst werden.

Keine Vollbremsungen
Vorausschauendes Fahren ist gerade im Winter wichtig. Lieber etwas früher und mehrmals sanft bremsen, als eine Vollbremsung auf Schnee und Eis zu riskieren.

Hinterradbremse nutzen
Im Winter sollte verstärkt die Hinterradbremse genutzt werden. Die Vorderradbremse sollte bei Schnee und Eis nur mit Bedacht, gekonnt und bewusst eingesetzt werden. Wenn beim Bremsen das Hinterrad blockiert, kann dies ein Zeichen von Glätte sein.

Geringe Tretunterstützung beim Anfahren mit E-Bikes
Durch ein schnelles Anfahren – insbesondere mit E-Bikes – kann der Reifen die Haftung verlieren und wegrutschen. Darum insbesondere im Winter mit der geringsten Tretunterstützung starten.

Viele Velohändler bieten Service und Checks an
Nutzen Sie dies. Machen Sie vor oder bei Beginn der Wintermonate einen solchen Check und lassen Sie Ihr Velo prüfen und instand stellen. Jeder Unfall ist einer zu viel.

Die richtige Beleuchtung
Bringen Sie zusätzliche Reflektoren an und prüfen Sie regelmässig den Batteriestatus Ihrer Fahrradlichter. Gute Beleuchtung am Fahrrad ist nicht nur vorgeschrieben, sondern hilft auch im Dunkeln frühzeitig Eisplatten zu erkennen und das Fahrverhalten anpassen zu können.

Kanton SG