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26.01.2023
26.01.2023 15:46 Uhr

Die Butzis haben Corona überstanden

Bild: Guido Städler
Am Wochenende beginnt, mindestens inoffiziell, die Fasnacht in der Region. Vor Corona müssen sich die Butzis kaum fürchten.

Es ist lediglich drei Jahre her, seit die Schweiz im Januar 2020 am Vorabend der Coronapandemie stand. Erste Stimmen orakelten angesichts der Situation in Italien, dass das Virus das öffentliche Leben in der Schweiz ebenfalls zum Erliegen bringen werde. Auch im Sarganserland glaubte man ihnen damals noch nicht. Als dann aber am 24. Februar ein älterer Mann im Tessin als erster Schweizer Covid-Fall bestätigt und am 28. Februar bekannt wurde, dass bei einem ehemaligen «Quellenhof»-Gast nach seiner Abreise ein Test positiv ausfiel, war klar: Das Virus macht vor der Schweiz und unserer Region nicht halt.

Nach der Fasnacht war Schluss

Zuvor wurde im Sarganserland aber ab dem 20. Februar 2020 noch fleissig Fasnacht gefeiert. Ob die vielen «Grippefälle» unter den Butzis im Nachgang bereits dem Coronavirus geschuldet waren oder nicht, wurde nie wirklich aufgeklärt. Die benachbarte Wartauer Fasnacht (ab dem 28. Februar) fand jedenfalls schon nicht mehr statt. Am 4. März wurde der erste Coronafall im Kanton St. Gallen bestätigt. Er wurde im Kantonsspital isoliert.

Der Rest ist bekannt. Es folgten Quarantäne, Isolation, Homeoffice, Maskenpflicht, leider auch zahlreiche Todesfälle, irgendwann die Impfung und im November 2021 die Omikron-Variante. Wegen der stand die Fasnacht 2022 bis wenige Tage vor dem Schmutzigen Donnerstag ernsthaft auf der Kippe, nachdem sie im 2021 abgesagt worden war. Letztes Jahr fand sie schliesslich statt – erneut inklusive vieler «Grippefälle» danach. Wobei diesmal jeder ahnte, was dahinter steckte.

Und heute? Geredet wird über Corona kaum mehr und auf die Idee, eine Fasnacht abzusagen, kommt auch niemand mehr. Wer sich im Kanton St. Gallen impfen lassen möchte – was übrigens täglich im Schnitt nur noch etwa eine gute Handvoll Menschen tut – muss schon exakter recherchieren, bis er eine Möglichkeit findet. Gleiches gilt für Testabstriche, die seit dem 1.  Januar gar selbst bezahlt werden müssen.

Ein Jahr nach dem Höhepunkt

Wo ist sie also hin, die Coronapandemie? Sicher ist: Auch in den Statistiken ist sie kaum mehr feststellbar.  Denn tatsächlich veröffentlicht der Kanton auch aktuell noch entsprechende Zahlen. Zuletzt war das am 24. Januar der Fall. Deren Aussagekraft tendiert wegen der geringen Testaktivität aber gegen null. Konkret wurden in der Woche vom 17. bis 24. Januar gerade einmal noch 31 laborbestätigte Fälle verzeichnet. Der «Rekordwert» stammt vom 24. Januar 2022. Damals wurden an einem Tag 2746 positive Test ausgewiesen. Vier der 31 aktuellen Fälle stammen aus dem Sarganserland. Insgesamt waren rund 10 Prozent der wenig durchgeführten Tests positiv.

Bleibt das Abwassermonitoring des Bundes, dass die Viruslast bei den ARAs misst. Im Sarganserland ist das noch in Flums der Fall. Allerdings tendieren auch diese Werte heute gegen Null. Und in den St. Galler Spitälern? Da lagen am letzten Dienstag sechs Covid-Patienten. Vor der abgesagten Fasnacht 2021 waren es 200.

Reto Vincenz/sardona24