Während des Zweiten Weltkriegs war die Schweiz von faschistischen Staaten umzingelt. Bei einem Angriff hätte sich die Schweizer Armee ins sogenannte Réduit zurückgezogen, um das Land zu verteidigen. Einer der Eingänge des Reduits befand sich in der Linthebene. Sie galt als eine bevorzugte Einfallstelle der Achsenmächte. Entsprechend stark wurde die sogenannte Sperrstelle Linthebene befestigt.
Bunker und Festungen
Noch heute zeugen Bunker, Festungsanlagen und Panzersperren von dieser Zeit. Von militärischen Aktivitäten sieht man heutzutage in der Linthebene aber nicht mehr viel. Es scheint, als hätte die Region aus militärischer Sicht an Bedeutung verloren. David Mynall, Historiker und Stiftungsrat bei der Stiftung Schwyzer Festungswerke, erzählt, warum der Schein trügt: «Die Linthebene hatte schon immer eine strategische Bedeutung.»
Hart umkämpft
Denn seit jeher stellen Flüsse eine natürliche Barriere dar. Verteidiger nutzen sie entsprechend. Dies zeige auch ein Blick auf den Ukraine-Krieg, so Mynall. Flüsse wie etwa der Donez seien dort hart umkämpft und würden teilweise zu entscheidenden Trennlinien zwischen Angreifern und Verteidigern. Mynall ist deshalb überzeugt: Die Linthebene hätte bei einem bewaffneten Konflikt daher noch immer eine strategische Bedeutung.