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01.03.2023

Der Coup ist nur fast geglückt

Leise Enttäuschung: Lara Casanova hat sich mehr als Rang 8 erhofft.
Leise Enttäuschung: Lara Casanova hat sich mehr als Rang 8 erhofft. Bild: Screenshot SRF
Wie vor zwei Jahren hat sich Lara Casanova für den WM-Halbfinal im Snowboardcross qualifizert, doch erneutplatzte dort der Medaillentraum. So blieb am Ende nur Rang 8. Kalle Koblet schied im Achtelfinal aus.

Flexibilität war gefordert von den Snowboardcrosserinnen und -crossern an der Weltmeisterschaft im georgischen Bakuriani. Statt am Freitag wurden die Einzelrennen bereits heute Mittwoch ausgetragen. Dies weil die Wetterprognosen – viel Wind und Regen – für das Wochenende wenig verheissungsvoll sind. So entfiel auch die übliche Qualifikation. Dafür wurde der Wettkampf mit Vorläufen (Pre-Heats) gestartet.

Die Umstellung forderte dabei einige «Opfer». Die Vorläufe wurden zu einem wahren Favoritensterben. Bei den Frauen schied beispielsweise die französische Titelverteidigerin Charlotte Bankes aus. Ebenso erfolgte für WM-Neuling Valerio Jud das Aus.   Lara Casanova war dagegen auf den Punkt parat. Jeweils als Zweite hinter der legendären Doppel-Olympiasiegerin Lindsey Jacobellis (USA) überstand die Stadtnerin den Vorlauf und den Viertelfinal souverän. Wie vor zwei Jahren qualifizierte sich die 26-Jährige als einzige Vertreterin des Schweizer Teams für die Halbfinalläufe.

«Sie ist gut drauf», erkannte der langjährige Wegbegleiter Jérôme Lymann, der im TV-Studio in Zürich die Rennen als Experte mitverfolgte. Die leisen Hoffnungen auf die erste Schweizer WM-Medaille seit 2009 erloschen aber im Halbfinal, in welchem Casanova für einmal nicht nach Wunsch aus dem Startgate kam und nach einem Rencontre im Mittelteil mit der deutschen Trainingskollegin Jana Fischer viel Tempo verlor. Nur als Vierte kam Casanova ins Ziel. Wie vor zwei Jahren in Idre Fjäll (Swe) musste die Walenstadterin im kleinen Final ran. Damals gewann sie diesen, in diesem Jahr reichte es nur zum vierten Platz, was Schlussrang 8 bedeutete.

Mehr erhofft als Rang 8

Die leise Enttäuschung war Casanova im TV-Interview später anzusehen. «Nach dem Viertelfinal habe ich mir schon Hoffnung auf mehr gemacht als Rang 8», so das Mitglied des SC Flumserberg, «zudem hatte ich den ganzen Tag ein gutes Gefühl.» Die Vorverschiebung sei der richtige Entscheid gewesen, sagte sie weiter, «wir sind ein Outdoorsport, da muss man flexibel sein». Geplant ist neu auch, dass der Mixed-Team-Event am Donnerstag durchgeführt wird – sofern es das Wetter denn zulässt. Casanova wird diesen voraussichtlich mit Klubkollege Kalle Koblet bestreiten.

Für diesen war der Arbeitstag schon im Achtelfinal beendet. Vier Hundertstelsekunden fehlten dem ehemaligen Base-Fahrer. Auch er hatte sich mehr erhofft – vor zwei Jahren fuhr Koblet in Bakuriani auf Rang 3.

Gold sicherte sich im Fotofinish der Österreicher Jakob Dusek vor Martin Nörl (De) und Omar Visentin (It). Bei den Frauen gewann die Tschechin Eva Adamczykova vor Josie Baff (Aus) und Jacobellis.

Reto Voneschen/sardona24