Nach der nur rund zweimonatigen Amtszeit von Jürgen Seeberger ist der FC Vaduz quasi vor der «Haustüre» fündig geworden bei der Suche nach einem neuen Cheftrainer. Mit Martin Stocklasa wechselt der bisherige Nationaltrainer Liechtensteins zum Vorletzten der Challenge League. Der 43-Jährige unterschrieb beim FCV einen Vertrag bis Sommer 2024.
Stocklasa startete seine Trainerkarriere beim Nachwuchs des FC St. Gallen, wo er 2014 seine Karriere beendete. Diese hatte der Innenverteidiger bei Vaduz in der 1. Liga lanciert. Von 2002 bis 2006 absolvierte er auch 110 Spiele in der Challenge League für den FCV. Seine weiteren Stationen waren Zürich, Kriens, Dresden und Ried. 2017 wechselte Stocklasa zum Liechtensteiner Fussballverband (LFV), wo er als Co- und Cheftrainer im Nachwuchs tätig war. Im Januar 2021 übernahm er dann das A-Nationalteam, für welches er in seiner Aktivzeit 113-mal auflief. Den Vertrag als Nationaltrainer löste der Liechtensteiner nun per sofort auf.
«Wir freuen uns sehr, dass wir Martin Stocklasa verpflichten und wir mit dem Verband eine gemeinsame sowie partnerschaftliche Lösung für seinen noch laufenden Vertrag finden konnten», wird FCV-Sportchef Franz Burgmeier in einer Pressemitteilung zitiert, «ich bin überzeugt davon, dass er sowohl fussballerisch als auch menschlich sehr gut zu uns und unserer Philosophie passt. Als ehemaliger Spieler kennt er die Werte und den Stellenwert des FC Vaduz und vertritt diese zu 100 Prozent.»
Auch Stocklasa freut sich auf die neue Herausforderung beim FCV. «Ich habe mich sehr über die Anfrage vom FC Vaduz gefreut und musste nicht lange überlegen. Es herrscht eine klare Philosophie und Strategie im Verein und alle ziehen am gleichen Strang.» Er sei sich der sportlichen Situation bewusst – Liechtensteins Rekordcupsieger liegt auf auf dem vorletzten Rang in der Challenge League, nur drei Punkte vor Schlusslicht Xamax Neuchâtel –, so Stocklasa weiter, «möchte dem FCV helfen, gestärkt aus dieser schwierigen Phase herauszukommen.»
Rene Pauritsch, Sportdirektor und Ressortleiter Nationalmannschaften beim Liechtensteiner Fussballverband, freut sich ebenfalls über die Chance von Stocklasa beim FC Vaduz: «Der Wechsel kommt für den LFV zu einem ungünstigen Zeitpunkt, da wir kurz vor dem Auftakt in die Euro-2024- Qualifikation stehen. Dennoch freuen wir uns für Martin Stocklasa, dass er diesen Schritt machen kann und sind überzeugt, dass der Fussball im Land letztlich auch davon profitieren wird.» Über die Ablösemodalitäten wurde Stillschweigen vereinbart. Die Nachfolge Stocklasas im Nationalteam ist noch offen.
Stocklasa wird seine neue Aufgabe beim FC Vaduz mit dem aktuellen Staff bestehend aus Co-Trainer Walter Thomae, Konditionstrainer Alexander Kern sowie Torhütertrainer Sebastian Selke in Angriff nehmen.
Der aktuelle Vaduzer Interims-Cheftrainer Jan Mayer wird seine Aufgabe als Trainer der zweiten Mannschaft (2. Liga, Gegner des FC Mels) wieder aufnehmen sowie weiterhin als Assistenztrainer der Liechtensteiner Nationalmannschaft tätig sein.