Tilla Theus habe insbesondere mit Gemeindehäusern, Wohn- und Geschäftsbauten sowie Hotels ein reiches Werk geschaffen. Die Architektin sei eine Könnerin des Handwerks und habe die Baukultur erneuert, würdigte die Bündner Regierung die Preisträgerin in einer Mitteilung am Donnerstag.
Aus alt mach neu
Ihr grosses Talent ist die Renovation alter Häuser. In ihrer Baukunst zeigen sich viele Kontraste: Oppulenz und Nüchternheit, Bühnenbild und Raumgefüge, Bodenständigkeit und Neugierde für avancierte Technik. Ihr Meisterwerk ist das Hotel Widder in Zürich. Hier fügte sie aus alten Häusern ein Stadthotel zusammen. Auch das Gipfelrestaurant auf dem Weisshorn in Arosa trägt ihre Handschrift.
Ihren Beitrag leistete die Architektin in allen möglich Bereichen: Wohnüberbauungen in verschiedenen Kantonen, renommierte Geschäftshäuser wie der Jelmoli in Zürich, das städtebaulich wie denkmalpflegerisch interessante Gebäude Sihlporte, den Sitz des internationalen Hockeyverbands und viele Umbauten an der Zürcher Bahnhofstrasse.
Die Bündnerin spielt in der Nationalliga A der Schweizer Architektur. Seit 50 Jahren setzt sie sich in der männergeprägten Branche mit Können, Konzeptstärke und Selbstbewusstsein durch. Bereits vor zehn Jahren wurde die Bündnerin vom Gottlieb Duttweiler Institut zu einer der in der Schweiz einflussreichsten Persönlichkeiten gewählt. Im damaligen Ranking belegte sie den 20. Platz - noch vor Alt-Bundesrat Ueli Maurer.