Toblerone vereinigt seit 1908 Schweizer Kulturgut in sich: Schokolade und Berge. Letztere zie- - ren die Verpackung des dreieckigen Traums aus Honig-Mandel-Nougat denn auch in Form des Matterhorns. Seinen Auftritt erhielt das Matterhorn übrigens erst im Jahr 1970 – nachdem es den Bären, das Wappentier der Produktionsstätte Bern, abgelöst hatte.
Dass das Matterhorn auch der Grund für die Form von Toblerone ist, ist allerdings bloss eine Legende. Genauso gut hätten laut verschiedenen Quellen auch Tänzerinnen, die sich während einer Vorstellung zu einer Pyramide geformt haben, Jean Tobler und seinen Söhnen als Inspiration dienen können.
Und schliesslich hat uns ein aufmerksamer Leser darauf hingewiesen, dass scheinbar noch ein weiterer Mythos um die Toblerone kursiert: Eigentlich sollen es unsere Churfirsten gewesen sein, die der Schokolade zu ihrer auffälligen Form verhalfen. So kommentiert ein Facebook-User einen Beitrag des Schweizer Radios und Fernsehens mit folgenden Worten: «Das Matterhorn ist sowieso falsch. Die Churfirsten waren Vorbild.»
Ein scharf zugespitzter Felskegel
Bei den kletteraffinen Sarganserlände-rin-nen und Sarganserländern dürfte nun wohl das eine oder andere Glöckchen klingeln: Bei der «Toblerone» handelt es sich nämlich um eine Kletterroute, deren Einstieg über eine zweistündige Wanderung von Wildhaus via Cheialp erreichbar ist. Die Tour selbst sei «nicht nur eine Kletterroute, sondern ein wahres alpinistisches Erlebnis» und wird von Bergsteigern in entsprechenden (Kletter-)Foren weiter als «sehr interessant» und an «einem attraktiven Gipfel» beschrieben.
Bei diesem Gipfel handelt es sich um einen ganz besonderen, auffälligen Berg: den Girenspitz. Er ist ein glatter, scharf zugespitzter Felskegel – oder eben eine gleichmässig geformte Pyramide. Wie die Toblerone.
Der Mythos ist also eher ein Fakt. Wobei durch die Recherchen nicht mit Sicherheit evaluiert werden kann, ob die Schokolade Toblerone ihren Namen vom Girenspitz respektive der Kletterroute «Toblerone» erhalten hat – oder ob es nicht doch eher umgekehrt geschehen ist.