Das Aufweitungsprojekt rund um den Alpenrhein im Raum Maienfeld/Bad Ragaz kommt voran. Wie der für das Projekt zuständige Lenkungsausschuss mitteilt, ist das Dossier nun bei den beiden Kantone St. Gallen und Graubünden zur Vernehmlassung eingereicht worden. Deren Stellungnahmen werden bis im kommenden Juni erwartet, danach soll sich auch der Bund zum Projekt äussern. «Sobald der definitive Subventionssatz des Bundes bekannt ist, kann in den beiden Kantonen die Projektfinanzierung beschlossen werden. Dafür sind im Kanton St.Gallen ein Kantonsratsbeschluss und im Kanton Graubünden Beschlüsse der Gemeindeversammlungen, der Regierung und des Grossen Rates erforderlich», heisst es in einer Medienmitteilung der Verantwortlichen dazu .
Detailliertere Informationen gibt es nun auch zu den zu erwartenden Kosten für die einzelnen Betroffenen. Die Gesamtprojektkosten betragen gemäss aktuellem Kostenvoranschlag 76 Millionen Franken. Die Restkosten nach Abzug der Bundessubventionen werden unter den Kantonen aufgeteilt. Der Lenkungsausschuss habe dafür nun aufgrund der Kriterien ökologischer Mehrwert, Hochwasserschutz und Erholungsnutzung einen Kostenteiler erarbeitet.
Arbeiten gehen voran
Parallel zu der Vernehmlassung bei den Kantonen schreiten auch die Arbeiten der Ortsplanrevisionen in Bad Ragaz, Maienfeld und Landquart voran. Diese Revisionen, für welche die Anstössergemeinden zuständig sind, sei vor allem für die raumplanerische Sicherung der neuen Schutzgebiete notwendig, heisst es dazu. Ziel sei es, dass die Ortsplanrevisionen zeitgleich mit dem Aufweitungsprojekt verabschiedet würden. Die Koordination dieser Planungen liegt bei der Projektleitung der Rheinaufweitung. Im Lead dort ist Linthingenieur Markus Jud.
Übergeordnet verantwortlich für das Projekt ist ein Lenkungsausschuss, der die Aufträge erteilt und die einzelnen Projektschritte einleitet. Er setzt sich zusammen aus den Vertretern der beiden Regierungen, Susanne Hartmann (St.Gallen) und Jon Domenic Parolini (Graubünden), dem Vertreter des Bundesamtes für Umwelt, Josef Eberli, und den Exponenten der Anstössergemeinden Daniel Bühler (Bad Ragaz) und Heinz Dürler (Maienfeld). Der Gemeindepräsident von Landquart, Sepp Föhn, nimmt mit beratender Stimme an der Sitzung teil.
«Mehrwert für die Natur»
Die geplante Rheinaufweitung generiert aus Sicht der Initianten «einen grossen Mehrwert für die Natur». Geplant ist, dass der Alpenrhein auf einer Länge von 3,3 Kilometern wieder in einen naturnahen Zustand gebracht wird. Mit dem Projekt werde auch der Hochwasserschutz verbessert, dies indem die alten und grösstenteils schadhaften Dämme sowie der marode Uferschutz ersetzt oder saniert werden. Weiter geniesse der Rhein auch als Naherholungsgebiet einen sehr hohen Stellenwert. Die notwendigen Vorgaben für die Besucherlenkung seien zusammen mit dem «Beirat Besucherlenkung» in einem partizipativen Verfahren entwickelt worden. In diesem Beirat seien Vertreter der kantonalen und lokalen Naturschutzorganisationen, der politischen Gemeinden, der Orts- bzw. Bürgergemeinden sowie diverser Fachstellen vertreten.