Ökologie wird in der heutigen Zeit gross geschrieben. Auch dem Katholischen Konfessionsteil des Kantons St.Gallen ist es ein Anliegen, die Energie zum Heizen tief zu halten. Ein Beispielprojekt dazu läuft derzeit im Stiftsbezirk im sogenannten Dekanatsflügel, wo verschiedene Arbeitsstellen des Bistums untergebracht sind.
Das dritte Obergeschoss wurde kürzlich einer Totalsanierung unterzogen und dabei die frühere Zellstruktur der Mönche wiederhergestellt. Damit die Wärme nicht gegen oben hin durch die Decke und den Estrichboden verloren geht, wird nun besagter Boden erneuert – dazu gehören einerseits ein Niveauausgleich des heute einem Schiffsrumpf gleichenden Bodens und eine Wärmedämmung.
Zellulose als Füllmaterial
Wer den Estrich im Dekanatsflügel zum ersten Mal betritt, macht allein ob der Ausmasse grosse Augen. Die Fläche ist grösser als der Wohnraum in manch einem Einfamilienhaus – mehr als 525 Quadratmeter. Zimmerleute haben sich eingerichtet und schneiden direkt vor Ort die Latten zu, die sie brauchen. Ziel ist ein Aufbau von 8 bis 14 Zentimeter über dem alten schrägen Estrichboden, sodass am Schluss ein waagrechter Riemenboden aus Fichtenholz begangen werden kann.
Die Unterkonstruktion dieses neuen Bodens besteht aus tragenden Holzlatten, auf welche die Schalung geschraubt wird. Die Hohlräume im Boden werden sodann mit Zellulose – also zerfasertem Zeitungspapier – aufgefüllt. Diese blasen die Handwerker mittels eines grossen Schlauchs in die Hohlräume hinein. Sämtliche Hohlräume müssen fugenlos und mit einer möglichst gleichmässigen Verdichtung befüllt und damit wärmegedämmt sein.