Eine Arbeitsgruppe aus Gemeinde- und Schulräten hat die bestehenden Strukturen der Schulführung in Sargans überprüft. Ihr Fazit: Anders als in anderen Gemeinden soll der vom Volk gewählte Schulrat beibehalten und nicht durch ein anderes Führungsmodell abgelöst werden. Vielmehr solle der Fokus verstärkt auf die Kultur der Zusammenarbeit gelegt werden, berichtet der Sarganser Gemeinderat im gemeindeeigenen Informationsblatt «Magazin». Primäres Ziel sei es, «das gegenseitige Verständnis zu fördern, Abläufe zu optimieren und einer Entkoppelung zwischen Politik und Bürgerschaft entgegenzuwirken».
Klarer Auftrag: kritische Prüfung
In den vergangenen Monaten und Jahren haben einige umliegende Gemeinden ihre Schulstrukturen angepasst, verweist der Sarganser Gemeinderat etwa auf Flums, Walenstadt oder Vil-ters-Wangs. Das hätten der Gemeinde- und der Schulrat zum Anlass genommen, die bestehende Organisation ebenfalls kritisch zu bewerten, heisst es in der Mitteilung weiter.
Die gemischte Arbeitsgruppe erarbeitete zusammen mit einer externen Fachperson einen Bericht zur Optimierung der Schul- und schulbezo-genen Gemeindeorganisation von Sar-gans. Die aktuellen Strukturen sollten kritisch hinterfragt, überprüft und Lösungsoptionen genannt werden.
Strukturen optimieren
Seit der Bildung einer Einheitsgemeinde aus den beiden Behörden Gemeinderat und Schulrat im Jahr 2009 sei die Zusammenarbeit stetig verbessert worden. Dass einzelne Bereiche wie die Finanzplanung und die Personalführung durchaus Optimierungsbedarf haben, räumt der Gemeinderat ein. Zudem sollen die Gemeinde- und Schulordnung angepasst sowie die Kom-petenzordnung zwischen Gemeinde- und Schulrat weiter geschärft werden. Weiter werde die Abgrenzung der Verantwortung von operativen Tätigkeiten zwischen Schulrat und Schulleitung ebenfalls laufend überprüft – und wo nötig verbessert. Alles in allem zeige der Bericht aber weiter auf, «dass die Gemeinde mit dem Ressortsystem im Gemeinderat und einem vom Volk gewählten Miliz-Schulrat für künftige Herausforderungen gut aufgestellt ist».
Modell funktioniert gut
Schweizweit und auch in der Region Sarganserland bestehen unterschiedliche Schulführungsmodelle; die klassische Schulgemeinde, die Einheitsgemeinde mit Schul- oder Bildungskommissionen, Schulen, an deren Spitze angestellte Rektorinnen oder Rektoren verantwortlich sind (siehe Box). Die Bewährungsprobe für diese neuen Formen der Schulführung stehe allerdings noch aus. «Es sind keine wissenschaftlich nachgewiesenen Aussagen möglich, welche Organisation die bessere ist», schreibt der Gemeinderat weiter und verweist darauf, dass die verschiedenen Schulführungsmodelle ihren Ursprung in der Entwicklung der jeweiligen Gemeinde haben.
In Sargans habe die Stimmbürgerschaft bisher stets «eine grosse Auswahl an qualifizierten Bewerbungen bei der Rekrutierung von Schulrä-tinnen und Schulräten» gehabt. Die Arbeit in den Räten ermögliche es den Bürgerinnen und Bürgern, sich unmittelbar einzubringen.
Wie der Gemeinderat schliesslich schreibt, werde die Schule Sargans periodisch extern evaluiert. Die Ergebnisse seien überdurchschnittlich gut. Die Schule Sargans sei denn auch als Arbeitgeberin durchaus beliebt, was sich etwa bei der Besetzung von Stellen zeige. Trotz ausgewiesenen Mangels an Lehrpersonen habe die Gemeinde Sargans bisher keine Mühe gehabt, vakante Stellen mit qualifiziertem Personal zu besetzen.