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Bad Ragaz
26.03.2023

Bad Ragazer Rotary Club schafft in Maienfeld Lebensraum für bedrohte Tiere

Grosser Einsatz: Mit Schweiss und Muskelschmalz ging es zugunsten von Wiesel und Co. zünftig zur Sache.  
Grosser Einsatz: Mit Schweiss und Muskelschmalz ging es zugunsten von Wiesel und Co. zünftig zur Sache.  Bild: Rem
Der Rotary Club Bad Ragaz hat bei einem Arbeitseinsatz in Maienfeld drei Wieselburgen und einen Wieselpfad erstellt. Bewegt wurden dabei 22 Tonnen Steine sowie Dutzende Sträucher, um die Artenvielfalt in den Rebbergen der Bündner Herrschaft zu fördern.

Bei eher kühler Wetterlage haben sie am Samstag 20 Mitglieder des Serviceclubs oberhalb von Schloss Salenegg eingefunden, wo der Club einst, vor 60 Jahren gegründet worden war. Treffpunkt war eine Parzelle von Weingärtner Luzius Büsch, der unter Verzicht auf einige Rebstöcke ein rund 200 Quadratmeter grosses Landstück der ökologischen Aufwertung zur Verfügung gestellt hat. Unter der Anleitung von Tom Bischof, Leiter der Geschäftsstelle Bird Life Graubünden, packten die drei rotarischen Damen und 17 Herren dann Punkt 8.00 Uhr ausgesprochen kräftig zu. Binnen zweieinhalb Stunden entstanden dabei drei so genannte Wieselburgen, zwei als Steinhaufen, eine als Astburg. 

Sie dienen künftig Wieselfamilien mit ihren bis zu sechs Jungen als Heimstatt für die Aufzucht. Deshalb verfügen die Steinhaufen in ihrem Inneren über Hohlräume, in denen sich strohbedeckte Nester finden – konstruktiv die wohl grösste Herausforderung. Dank dieser Hohlräume können sich die Wiesel nun an einen sicheren, geschützten Ort zurückziehen. Als Verbindung zwischen den Burgen dient ein Wieselpfad, der mittels Anpflanzung entsprechender Büsche gebildet wird. Präsident Joachim Leupold zeigte sich denn auch sehr zufrieden mit der grossen Beteiligung der Clubmitglieder sowie mit deren Begeisterung für das gute Anliegen. 

Das Mosaik der Landschaft bringts 

Die nun ökologisch aufgewertete Parzelle kommt künftig auch bedrohten Vogelarten zugute, wie Tom Bischof weiter erklärte. In der Bündner Herrschaft seien seltene Vögel wie Wendehals, Gartenrotschwanz, Neuntöter, Wiedehopf, Heidelerche und Zaunammer beheimatet. Doch ihre Bestände hätten in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen. «Um ihr Überleben langfristig zu sichern und ihre Erhaltungssituation zu verbessern, haben BirdLife und Pro Natura Graubünden das Artenförderungsprojekt in der Region lanciert». 

Die Vögel bräuchten ein vielfältiges Mosaik verschiedener Lebensraumtypen mit Rückzugsräumen und Brutstätten in Form von Buschgruppen und Hecken sowie Stein- oder Asthaufen. «Extensiv bewirtschaftete und strukturreiche Wiesen und Weiden sind als Lebensraum ebenso geeignet wie Rebberge mit vielfältigem Unternutzen und alternierender Nutzung».

Sardona24/rem