Home Region Schweiz/Ausland Sport Rubriken
Mels
31.03.2023

Hanf: Ein ökologisches Baumaterial

Wollen Hanfkalk bekannter machen: Die Interessengemeinschaft Hanfkalk Fachverband Schweiz, bei der unter anderem Thomas Streule (vordere Reihe, links) mitwirkt.
Wollen Hanfkalk bekannter machen: Die Interessengemeinschaft Hanfkalk Fachverband Schweiz, bei der unter anderem Thomas Streule (vordere Reihe, links) mitwirkt. Bild: Pressedienst
Mit Hanfkalk lässt sich bauen – sehr nachhaltig und effizient. Hochbaupolier Thomas Streule aus Mels ist Teil einer Interessengemeinschaft, die sich dem alternativen Baumaterial verschrieben hat. In der SRF-Sendung «10 vor 10» läuft heute übrigens ein Beitrag über die IG und ihre Vision.

Hanfkalk ist zwar ein Baumaterial mit viel Potenzial, aber wenig Bekanntheit. Das will die neu gegründete IG Hanfkalk Fachverband Schweiz ändern. Darin vertritt Thomas Streule das Sarganserland – er wohnt in Mels, hat dort beim Bau seines «Tiny House» unter anderem mit Hanfkalk (der übrigens auch Hanfbeton genannt wird) gearbeitet und bringt durch sein Unternehmen Hanfhandwerk einen grossen Schatz an Wissen mit.

Wächst 50-mal schneller als Holz

Hanf als Nutzpflanze ist lokal und traditionell verankert, das Gegenteil jedoch gilt für das Baumaterial Hanfkalk, eine Mischung aus Hanfschäben, Luftkalk und Wasser. Dieses Gemisch wird in einer Schalung gestampft und in Kombination mit einem Holzständerbau angewendet, als vorgefertigte Hanfsteine vermauert oder in Form von Fertigteilwänden verbaut. Die Vorteile liegen auf der Hand: Zum Beispiel werden die Hanfschäben – ein Abfallprodukt der Faserherstellung – wiederverwendet, statt als Tiereinstreu zu dienen oder verbrannt zu werden. Weiter hat das Baumaterial einen relativ guten Dämmwert: Eine Mauer von 38 Zentimetern Hanfkalk entspricht den heutigen Schweizer Energievorschriften. Zudem kann es monolithisch eingesetzt werden, was sich wiederum positiv auf Energieeffizienz, Behaglichkeit und Ökologie auswirkt.

Und wenn wir nun schon bei der Ökologie sind: Hanfkalk ist rezyklierbar und aufgrund seiner weltweit verfügbaren natürlichen Komponenten fundamental nachhaltig – schliesslich wächst Hanf um bis zu zehn Zentimetern pro Tag und etwa 50 Mal schneller als Holz, bindet effizient CO₂ und reduziert damit die Belastung der Atmosphäre.

Sie wollen noch mehr über Hanfkalk und seine Verwendung erfahren? Die IG Hanfkalk Fachverband Schweiz arbeitet ständig am Wissenstransfer und vernetzt sich gerne mit Menschen, die an diesem alternativen Baumaterial interessiert sind. Ausserdem läuft heute Freitag, 31. März, um 21.50 Uhr ein Beitrag über die IG und ihre Vision in der Rubrik «Die Idee» der SRF-Sendung «10 vor 10». (nb)

www.ighanfkalk.ch

Nadine Bantli/sardona24