Es ist üblich geworden, dass die Versammlung der Uniun Rumant-scha Rezia Bassa von einer musikalischen Vertretung aus dem romanischen Raum eingeleitet wird. Dieses Jahr durfte der Präsident die Sängerin Astrid Alexandre vorstellen. Sie ist als Tochter eines Belgiers und einer Rätoromanin inmitten von Chansons, rätoromanischen Volksliedern und klassischer Musik aufgewachsen. Nach dem Lehrerseminar war die Studienrichtung klar: Das konnte nur die Musik sein, nicht unbedingt die klassische, sondern eher im Bereich als Komponistin und Singer/Songwriterin von eigenen Texten. Den Auftakt macht Alexandre in Berschis mit dem Lied von der heiligen Margareta, das zu den ältesten Denkmälern der rätoromanischen Volkskultur zählt.
Höhepunkte im Vereinsjahr
In seinem Jahresbericht konnte Präsident Rinaldo Caduff von einem ereignisvollen Vereinsleben erzählen. «Die zahlreichen Begegnungen waren und sind eine gute Gelegenheit, um neue Bekanntschaften zu schliessen und romanisch zu sprechen», so Caduff. Das Sarganserland und die nähere Umgebung hätten ausserdem viele Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch wert sind. Als Beispiel sei die «Brauchtumskäserei» auf dem Flumserberg erwähnt, die nächstens besucht wird. Eine weitere Reise soll zum Besuch des Bundeshauses führen, wo der Rätoromane Martin Candinas als Präsident des Nationalrates amtet. Höhepunkte im Vereinsjahr waren besonders die Konzerte des Chors in Schiers und Bad Ragaz und der gemeinsame Auftritt mit dem Kirchenchor Quarten anlässlich des Festes des Schutzheiligen in der Martinskirche in Weesen. Die gesungene Missa «Dona nobis pacem» wurde von Gion Balzer Casanova aus Laax komponiert.
An der Hauptversammlung durften vier Jubilarinnen für langjährige Mitgliedschaft (45, 35 und zehn Jahre) ein Geschenk entgegennehmen: Ursula Venini, Rita Kuoni, Gaudenzia Kalberer und Clara Tanner. Ausserdem wurden unter grossem Applaus 17 neue Mitglieder willkommen geheissen.
Die von Kassier Sandro Caduff geführte Vereinsrechnung schloss positiv ab. Er ist auch für die Website verantwortlich und hat ihr ein modernes Gesicht gegeben.
Freude steht im Wechselspiel mit Trauer. So musste der Chor von Brigitte Paulin-Schaniel und Lucrezia Schneider-Casanova Abschied nehmen, zwei sehr geschätzte und aktive Mitglieder, wie sie im Bericht gewürdigt werden.
Nächstes Konzert naht
Nun steht bereits das nächste Konzert vor der Tür. Es findet am Sonntag, 23. April, um 17 Uhr in der reformierten Kirche in Bad Ragaz statt und wird von Hannfried Lucke begleitet, der am Mozarteum in Salzburg Orgelunterricht erteilt. Während des Jahres finden zahlreiche Auftritte statt. «Der Gesang des Chors mit 47 Sängerinnen und Sängern scheint zu gefallen», wie es im Jahresbericht lakonisch heisst. Das ist das Verdienst der engagierten Dirigentin Monika Arpagaus und der wertvollen Unterstützung durch den Vizedirigenten Hans Fäh. Der Vortrag von einigen Liedern war dann ein schöner Vorspann für das Nachtessen und einen gelungenen Abend.