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06.04.2023

Der Hase und die Ostern

Der Hase bemalt Ostereier und versteckt sie danach im Garten – so die Legende. (Symbolbild)
Der Hase bemalt Ostereier und versteckt sie danach im Garten – so die Legende. (Symbolbild) Bild: pixabay
In vielen Kulturen gilt der Osterhase als zentrale Figur rund um das Osterfest. Wie kam es überhaupt dazu, dass ausgerechnet ein Hase den Kindern Ostereier bringt, und wie kam es zu diesem Brauch?

Hasen und auch Eier gelten als Symbole der Fruchtbarkeit. Es gibt keine eindeutige Theorie, die erklärt, wie der Brauch des Osterhasen entstanden ist. Der Hase soll symbolisch mit der Fruchtbarkeitsgöttin Eostre, auch Ostera oder Ostara genannt, verbunden sein, da er sich vor allem im Frühjahr besonders aktiv fortpflanzt.

Zwei ganz unterschiedliche Ursprünge:

  1. In der byzantinischen Tiersymbolik bezeichnet der Hase ein Symbol für Jesus Christus, welcher im Tod das Leben gebracht hat: Weil der Hase keine Augenlider hat, schläft er demnach mit offenen Augen. So wacht er wie Christus über die Seinen.
  2. Außerdem gilt der Hase seit jeher als Symbol für die Fruchtbarkeit und Zeugungskraft aufgrund seiner starken Vermehrung (bis zu 20 Jungen jährlich). 

Mit der Fruchtbarkeit und Zeugungskraft steht er symbolisch für das Leben, was auf die Auferstehung verweist. Der heilige Abmbrosius von Mailand (339 bis 397) deutete den Schneehasen als Symbol für Verwandlung und Auferstehung, weil dieser die Farbe seines Fells wechseln konnte.

Erstmals in Zürich erwähnt

Erstmals wird der Osterhase schriftlich um das Jahr 1682 von einem gewissen Georg Franck von Franckenau, einem Medizinprofessor aus Heidelberg erwähnt.

Es könnte sein, dass es eine unverstandenen Umbildung aus dem Osterlamm handeln könnte. Doch auf einem Sakramentarblatt zur Osterliturgie aus dem 12. Jahrhundert sind Initialen enthalten, die mit einem Hasen verziert sind.

Der Brauch rund um den Osterhasen entstand vor mehr als 300 Jahren in der Pfalz, dem Elsass und am Oberrhein. In alten Aufzeichnungen in Zürich wird der Osterhase erstmals als Eierbringer bezeichnet. Im 19. Jahrhundert setzt sich der Hase als Symbol für Ostern überall durch.

Woher kommt die Legende?

Wie kam es zur Legende, dass der Hase die versteckten bunt gefärbten Eier den Kindern bringt?

Der Ursprung liegt wahrscheinlich in der praktizierten Eierweihe im 12. Jahrhundert. Die gesegneten Eier wurden in den Äckern vergraben, um die Fruchtbarkeit und das Wachstum zu fördern und vor Unwettern zu schützen.

Nach dem kalten Winter haben die Hasen Hunger und kommen besonders nah an die Gärten und Felder der Menschen. So liegt es nahe, dass die Hasen in Verbindung mit den versteckten Eiern gebracht wurden.

Doch bevor sich der Hase durchsetzte, gab es noch eine Reihe anderer tierischer Gabenbringer zu Ostern; in der Schweiz versteckte der Kuckuck die Eier, im Elsass der Storch und in Österreich sogar die Henne persönlich.

pd/sardona24