Der Onlinehandel konnte im ersten Jahr nach Corona nicht weiter zulegen. In der Langzeitbetrachtung 2019 – 2022 haben Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten ihre Ausgaben für Onlineeinkäufe um 36 Prozent gesteigert. Die Umsätze sind in dieser Zeitspanne bei Schweizer Onlineshops sogar um 44 Prozent bzw. 3.7 Milliarden Schweizer Franken gewachsen. Der Onlineeinkauf im Ausland stagniert auf dem Niveau von 2019 – insbesondere die Direkteinkäufe bei asiatischen Anbietern sind zurückgegangen.
2022 wurden in der Schweiz Waren für 14 Milliarden Schweizer Franken von Privatpersonen im Onlinehandel bestellt. Der Onlinehandel hat insbesondere im ersten Halbjahr 2022 gegenüber Vorjahr verloren. Diese Entwicklung war jedoch aufgrund der speziellen Vorjahreskonstellation mit Corona bedingten Ladenschliessungen im Januar/Februar 2021 absehbar. Im zweiten Halbjahr 2022 konnte der Onlinehandel aber gegenüber Vorjahr wieder zulegen.
Über Hälfte der Elektronik und Haushaltgeräte online bestellt
Der Online-Anteil am Non-Food Gesamtmarkt ist erstmals rückläufig und beträgt neu 17.8 Prozent. Der Online-Anteil Food beträgt mittlerweile 3.6 Prozent des gesamten Food-Retail-Volumens. Mittlerweile wird bei Händlern mit Hauptsortiment Heimelektronik/Haushaltsgeräte 52 Prozent des Umsatzes online erzielt. Im Sortiment Mode/Schuhe werden 28 Prozent der Einkäufe online getätigt, im Bereich Home & Living ca. 17 Prozent.
Die Studienergebnisse zeigen, dass sich die Präferenzen der Konsumentinnen und Konsumenten Jahr für Jahr weiter in Richtung «online» verschieben. Im Vergleich zum Jahr 2019 kaufen diese zunehmend «hybrid» ein. Der reine stationäre Einkauf ist zwar in den meisten Sortimenten noch der präferierte Kanal, verliert aber laufend an Bedeutung.
Das erste «Post Covid Jahr» zeigt bei den Konsumentinnen und Konsumenten kaum Anzeichen einer Rückbesinnung auf alte Gewohnheiten. Wohl ist der Online-Anteil an den Handelsumsätzen über das gesamte Jahr 2022 leicht rückläufig, aber schon das zweite Halbjahr 2022 hat aufgezeigt, dass das Wachstum im Onlinehandel wieder anzieht. Die Studienautoren gehen davon aus, dass der Online-Konsum 2023 wieder wachsen wird.