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Künstlerin schockiert Passanten

Lika Nüssli legt sich in der Stadt auf den Boden – die Reaktionen darauf sind gemischt.
Lika Nüssli legt sich in der Stadt auf den Boden – die Reaktionen darauf sind gemischt. Bild: Hildegard Aepli
Lika Nüssli legte sich mitten in St.Gallen im weissen Kleid auf den Boden, Passanten konnten sie mit hellrosa Farbe überschütten. Das war ihre Performance «I Adore You», um die Stadtheilige Wiborada wieder ins Bewusstsein zu rufen.

Mitten in St.Gallen schockierte die St.Galler Künstlerin Lika Nüssli mit ihrer Performance «I Adore You» am 2. Mai, dem Gedenktag der Heiligen Wiborada. In einem schlichten weissen Kleid, einer Mischung aus Totenhemd und Nonnengewand, bat sie Passanten, sie mit hellrosa Farbe zu überschütten. 

Lika Nüssli war jeweils zur vollen Stunde sichtbar und hörbar. In Bangor am Fuss der Mülenenschlucht, am Vadian-Denkmal, auf der Klosterwiese und im früheren Prostituiertenvierten Engelgasse – alles Orte, die von Männern geprägt sind. «Kennen Sie Wiborada?», rief Lika Nüssli den Menschen zu, die in der Stadt unterwegs waren.

Und sie erhielt Reaktionen. Einige fanden die Aktion abstossend und eilten weiter. Andere blieben betroffen stehen und getrauten sich, näherzutreten. Lika Nüsslis Anliegen war, die Stadtheilige Wiborada wieder ins Bewusstsein zu rufen.

  • Anschliessend entledigt sie sich ihrem einst weissen, nun weiss-hellrosaroten Kleid. Bild: Hildegard Aepli
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  • Sie backt Brot wie Wiborada in der Kirche St.Mangen. Bild: Hildegard Aepli
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  • Die St.Gallerin Lika Nüssli ist die Künstlerin hinter der Performance. Bild: Hildegard Aepli
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  • Es ist Teil ihrer Performance in der Kirche St.Mangen. Bild: Hildegard Aepli
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An der letzten Station, in der Kirche St.Mangen, zog die Künstlerin das farbgetränkte Hemd aus und legte es sorgfältig ins Grab von Wiborada. Hier bleibt es als moderne Reliquie in den nächsten Wochen als Teil des Stationenweges, der Interessierten mehr zu Wiborada erzählt.

Die Performance «I Adore You» gehört zum Programm «Wiborada2023». Von Ende April bis Anfang Juni wird die wieder neu errichtete Zelle bei der Kirche St.Mangen von Menschen bewohnt – die so leben, wie die historische Wiborada vor fast 1'100 Jahren.

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pd/stgallen24