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04.05.2023

Vogelexkursionen: Lebendige Rebberge besuchen

Kann mit etwas Glück bei den Exkursionen von Birdlife beobachtet werden: Der Wiedehopf.
Kann mit etwas Glück bei den Exkursionen von Birdlife beobachtet werden: Der Wiedehopf. Bild: Keystone
Im Mai gibt der Verein Birdlife Sarganserland mit zwei Exkursionen in Sargans und Walenstadt einen Einblick in seine Artenförderungsprojekte.

Der Frühling ist zurück und mit ihm eine Reihe Vogelarten, die gerne bei Rebbergen vorkommen. Der unscheinbare, aber umso lauter rufende Wendehals ist ein kleiner Specht, der sich ausschliesslich von Ameisen ernährt. Der seltene Wiedehopf ist mit seiner charismatischen Haube dafür umso auffälliger, wenn er mit seinem langen Schnabel auf dem Boden nach Insekten sucht. Über diese freut sich auch der Neuntöter, ein mit «Banditenmaske» ausgestatteter Vogel, der meist von einer Sitzwarte nach ihnen Ausschau hält.

Die Rebberge als Lebensraum: ein gemeinsames Projekt

«Alle Arten in der Rebbergregion schätzen das trockene und warme Klima der oft südlich ausgerichteten Gebiete», heisst es in einer Mitteilung von Birdlife Sarganserland. «In naturnahen Rebbergen finden sie auf kleinem Raum ein abwechslungsreiches Nebeneinander an Kleinstlebensräumen.» Wichtig sei für alle dabei, dass es auch Plätze mit niedriger Vegetation oder offenem Boden gibt, «denn dort finden und fangen sie ihre Beute». Aber auch Strukturen wie Ast- und Steinhaufen oder Gebüschgruppen böten ihnen (und ihrer Beute) einen Zufluchtsort.

In den Regionen Sarganserland und Werdenberg startete 2020 ein Artenförderungsprojekt von Birdlife Schweiz. Mit der Unterstützung von Birdlife Sarganserland, dem Ornithologischen Verein Wartau und den Gemeinden Sargans und Wartau wird Winzern Hand geboten, um ihre Rebberge noch attraktiver für die Zielarten zu gestalten. Mit einer kostenlosen Beratung, Planung und finanziellem Zustupf werden die Bewirtschafter unterstützt, um die Natur und die Artenvielfalt in ihren und um ihre Reben zu fördern.

Im letzten Jahr hat Birdlife Schweiz auch in den Gemeinden Walenstadt und Quinten zusammen mit dem Ornithologischen Verein Walenstadt ein solches Projekt organisiert. Mit kräftiger Unterstützung der Gemeinden habe der Naturschutzverein bereits gute Kontakte zu den lokalen Winzern, und die ersten Massnahmen würden demnächst die Tierwelt erfreuen, berichtet Birdlife weiter. Auch die ersten Wendehälse und Wiedehopfe hätten dieses Jahr auf ihrem Zug zurück aus Afrika schon halt gemacht und sich die Gegend angeschaut. «Vielleicht lässt sich der eine oder andere ja in der Region nieder?»

Erste Exkursion am Samstag

Neben den bereits erwähnten Vogelarten, die ihre Winter in wärmeren Gefilden verbringen, unterstütze das Projekt auch Arten, die ganzjährig in der Schweiz sind, wie etwa die Zaunammer. Aber auch ungefiederte Tiere wie die Schlingnatter, das Hermelin oder viele Insekten profitierten von strukturreichen und abwechslungsreichen Lebensräumen.

Um einen kleinen Einblick in die Projekte und die Artenvielfalt zu bekommen, lädt Birdlife zu zwei kostenlosen Exkursionen ein (Dauer: zwei bis drei Stunden): Am Samstag, 6. Mai, trifft man sich um 6.50 Uhr auf dem Vorplatz des Schlosses Sargans (Westseite), am Sonntag, 14. Mai, um 7.30 Uhr auf dem Lindenplatz in Walenstadt. Achtung: Die Routen sind nicht kinderwagentauglich, und gutes Schuhwerk wird empfohlen. (pd)

sardona24